17.12.2020 | aktuelle Meldung
„Im Mai hatten wir zum ersten Mal gefragt, wo die größten Probleme beim Arbeitsschutz liegen und was unsere Kolleginnen und Kollegen in diesen Pandemiezeiten beschäftigt“, erklärt Präsidentin Hannelore König. „Aus diesen Ergebnissen konnten wir entnehmen, dass unsere Berufsangehörigen vor allem die Gefahr einer Infektion während der Arbeitszeit belastete. Diese Befürchtung war aufgrund der fehlenden Schutzausrüstung sehr gut nachvollziehbar und inzwischen gibt es auch Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte, deren COVID-19-Erkrankung als Berufskrankheit anerkannt wurde. Es zeigte sich, dass bei den Arbeitnehmer*innen die Sorge um eine Infektion geringer war, wo es eine wertschätzende Kommunikation gab bzw. die Arbeitgeberseite ihrer Fürsorgepflicht nachkam.“
Eine Nachfrage nach der Stressbelastung ergab, dass diese vor allem bei den Tiermedizinischen Fachangestellten wesentlich höher als sonst war. Die TFA berichteten über ein vermehrtes Patienten- und Arbeitsaufkommen.
Schließlich sollte die Umfrage einen Einblick in die Nutzung der Kurzarbeit bieten. Hier zeigte sich, dass in erster Linie die Zahntechniker*innen betroffen waren. Fast jede*r Zweite (47 Prozent) musste die Arbeitszeit reduzieren, bei den ZFA waren es 37 Prozent, bei den MFA zehn und den TFA acht Prozent.
Inzwischen hat die zweite, stärkere Welle der Pandemie Deutschland erreicht und die Situation ist kritischer als im Frühjahr. Daher will der Verband medizinischer Fachberufe e.V. mit der Wiederholung der Umfrage herausfinden, wie sich die Lage entwickelt hat. „Aus bisherigen Berichten wissen wir, dass sich viele Praxen mittlerweile auf die Lage eingerichtet haben. Ob damit aber auch das Gefühl der Sicherheit am Arbeitsplatz gestiegen ist, bleibt abzuwarten“, so Hannelore König weiter. „Wir vermissen noch immer von der zuständigen Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege den Arbeitsschutzstandard für Arzt- und Zahnarztpraxen. Und auch die Aufnahme von MFA und ZFA in die Teststrategie sind nur eine Empfehlung. Inwieweit diese und weitere Maßnahmen des Arbeitsschutzes tatsächlich angewendet werden, wollen wir jetzt herausfinden und hoffen auf eine große Beteiligung der Berufsangehörigen. Nur so können wir als Gewerkschaft auf die Schwachstellen aufmerksam machen und entsprechende Maßnahmen mit den Verantwortlichen ableiten.“
Zur Umfrage
Arbeitsschutz in Pandemiezeiten – zweite Auflage der Online-Umfrage gestartet
Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. hat die zweite Auflage seiner Online-Umfrage zum Arbeitsschutz in Pandemiezeiten gestartet. Bis zum 20. Januar 2021 sind Medizinische, Tiermedizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte sowie angestellte Zahntechniker*innen und Auszubildende in diesen Berufen aufgerufen, sich daran zu beteiligen.„Im Mai hatten wir zum ersten Mal gefragt, wo die größten Probleme beim Arbeitsschutz liegen und was unsere Kolleginnen und Kollegen in diesen Pandemiezeiten beschäftigt“, erklärt Präsidentin Hannelore König. „Aus diesen Ergebnissen konnten wir entnehmen, dass unsere Berufsangehörigen vor allem die Gefahr einer Infektion während der Arbeitszeit belastete. Diese Befürchtung war aufgrund der fehlenden Schutzausrüstung sehr gut nachvollziehbar und inzwischen gibt es auch Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte, deren COVID-19-Erkrankung als Berufskrankheit anerkannt wurde. Es zeigte sich, dass bei den Arbeitnehmer*innen die Sorge um eine Infektion geringer war, wo es eine wertschätzende Kommunikation gab bzw. die Arbeitgeberseite ihrer Fürsorgepflicht nachkam.“
Eine Nachfrage nach der Stressbelastung ergab, dass diese vor allem bei den Tiermedizinischen Fachangestellten wesentlich höher als sonst war. Die TFA berichteten über ein vermehrtes Patienten- und Arbeitsaufkommen.
Schließlich sollte die Umfrage einen Einblick in die Nutzung der Kurzarbeit bieten. Hier zeigte sich, dass in erster Linie die Zahntechniker*innen betroffen waren. Fast jede*r Zweite (47 Prozent) musste die Arbeitszeit reduzieren, bei den ZFA waren es 37 Prozent, bei den MFA zehn und den TFA acht Prozent.
Inzwischen hat die zweite, stärkere Welle der Pandemie Deutschland erreicht und die Situation ist kritischer als im Frühjahr. Daher will der Verband medizinischer Fachberufe e.V. mit der Wiederholung der Umfrage herausfinden, wie sich die Lage entwickelt hat. „Aus bisherigen Berichten wissen wir, dass sich viele Praxen mittlerweile auf die Lage eingerichtet haben. Ob damit aber auch das Gefühl der Sicherheit am Arbeitsplatz gestiegen ist, bleibt abzuwarten“, so Hannelore König weiter. „Wir vermissen noch immer von der zuständigen Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege den Arbeitsschutzstandard für Arzt- und Zahnarztpraxen. Und auch die Aufnahme von MFA und ZFA in die Teststrategie sind nur eine Empfehlung. Inwieweit diese und weitere Maßnahmen des Arbeitsschutzes tatsächlich angewendet werden, wollen wir jetzt herausfinden und hoffen auf eine große Beteiligung der Berufsangehörigen. Nur so können wir als Gewerkschaft auf die Schwachstellen aufmerksam machen und entsprechende Maßnahmen mit den Verantwortlichen ableiten.“
Zur Umfrage