24.5.2022 | Fachinformation
Bereits für 2020 befürchteten Fachleute einen Anstieg der Suizidrate hierzulande. Wie Wissenschaftler*innen der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Nervenheilkunde“ berichteten, bestätigte sich die Annahme jedoch nicht.
„Ein Großteil der Erwachsenen hat somit offensichtlich resilient auf die frühen coronabedingten Belastungen reagiert“, erklärt Erstautor PD Dr. Tobias Teismann, Geschäftsführender Leiter des Zentrums für Psychotherapie (ZPT) an der Ruhr-Universität Bochum.
Eine Altersgruppe gab allerdings Anlass zur Sorge. Im Verlauf der Pandemie traten gerade bei Kindern und Jugendlichen mehr Angst- und Depressionssymptome als zu Beginn der Pandemie auf. Besonders betroffen seien weibliche Heranwachsende gewesen.
Suizidgedanken und -versuche hatten sich in 2020 bei Heranwachsenden im Verlauf der Pandemie erhöht. Der befürchtete Anstieg der Suizidrate in Deutschland ist ausgeblieben. Die Studien lieferten die Erkenntnis, dass insbesondere Kinder und Jugendliche gezielter psychosozialer Unterstützung bedürfen“, betont der Psychologe und Psychotherapeut. Deshalb sei der Ausbau niedrigschwelliger Krisendienste wie auch spezieller Präventionsangebote in Schulen nötig. Überdies sollten digitale Angebote mitgedacht werden.
Quelle: "Lebensmüde durch Corona", Georg Thieme Verlag, Stuttgart, April 2022
Infos und Hilfe bei Depressionen bietet die Deutsche Depressionshilfe, die unter der Rufnummer: 0800 / 33 44 533 zu erreichen ist, an.
Auch die TelefonSeelsorge, die per Telefon 0800 / 111 0 111 , 0800 / 111 0 222 oder 116 123 per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de zu erreichen ist, kann ein Ansprechpartner sein.
Zurück
Anstieg der Suizidrate durch Corona?
Während der Pandemie haben Depressivität, Angsterleben und Stress in der deutschen Gesamtbevölkerung zugenommen. Die psychosoziale Belastung war bei den meisten Deutschen hoch.Bereits für 2020 befürchteten Fachleute einen Anstieg der Suizidrate hierzulande. Wie Wissenschaftler*innen der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Nervenheilkunde“ berichteten, bestätigte sich die Annahme jedoch nicht.
„Ein Großteil der Erwachsenen hat somit offensichtlich resilient auf die frühen coronabedingten Belastungen reagiert“, erklärt Erstautor PD Dr. Tobias Teismann, Geschäftsführender Leiter des Zentrums für Psychotherapie (ZPT) an der Ruhr-Universität Bochum.
Eine Altersgruppe gab allerdings Anlass zur Sorge. Im Verlauf der Pandemie traten gerade bei Kindern und Jugendlichen mehr Angst- und Depressionssymptome als zu Beginn der Pandemie auf. Besonders betroffen seien weibliche Heranwachsende gewesen.
Suizidgedanken und -versuche hatten sich in 2020 bei Heranwachsenden im Verlauf der Pandemie erhöht. Der befürchtete Anstieg der Suizidrate in Deutschland ist ausgeblieben. Die Studien lieferten die Erkenntnis, dass insbesondere Kinder und Jugendliche gezielter psychosozialer Unterstützung bedürfen“, betont der Psychologe und Psychotherapeut. Deshalb sei der Ausbau niedrigschwelliger Krisendienste wie auch spezieller Präventionsangebote in Schulen nötig. Überdies sollten digitale Angebote mitgedacht werden.
Quelle: "Lebensmüde durch Corona", Georg Thieme Verlag, Stuttgart, April 2022
Infos und Hilfe bei Depressionen bietet die Deutsche Depressionshilfe, die unter der Rufnummer: 0800 / 33 44 533 zu erreichen ist, an.
Auch die TelefonSeelsorge, die per Telefon 0800 / 111 0 111 , 0800 / 111 0 222 oder 116 123 per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de zu erreichen ist, kann ein Ansprechpartner sein.
Zurück