16.4.2018 | Fachinformation
Welche Chancen und welche Grenzen ergeben sich durch den Einsatz von Versuchstieren für die Erforschung von Krankheiten? Dieser Thematik widmet sich der Neurologe Malcolm Macleod. Für seine interdisziplinären Forschungsleistungen und seinen Beitrag zur Verbesserung des Tierschutzes wird er in diesem Jahr mit dem Maria-Sibylla-Merian-Fellowship des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ausgezeichnet.
„Im Bereich der Schlaganfallforschung werden Malcolm Macleods systematische Arbeiten die Aussagekraft von Tierversuchen erhöhen sowie die evidenzbasierte Übertragbarkeit auf den Menschen verbessern“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Dies ist ein exzellentes Beispiel dafür, wie zukünftig unnötige Tierversuche vermieden und dennoch neue innovative Therapieansätze gefunden werden können.“ Gemeinsame Arbeitsschwerpunkte ergeben sich auch mit dem Deutschen Zentrum zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R): hier bündelt das BfR bundesweit alle Aktivitäten mit den Zielen, Tierversuche auf das unerlässliche Maß zu beschränken, Versuchstieren den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten und Alternativmethodenforschung zu intensivieren.
Mit dem Fellowship-Programm ehrt das BfR Personen, die sich durch außergewöhnliche wissenschaftliche Leistungen hervorgetan haben. Zudem baut das BfR seine internationale wissenschaftliche Expertise und Vernetzung aus.
Das BfR fördert mit dem Maria-Sibylla-Merian-Fellowship den Wissenstransfer zwischen international renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und den Forschenden am BfR. Mit der Namensgebung würdigt das BfR die Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian (1647 - 1717), die sich durch einen außergewöhnlichen Pioniergeist im Bereich der biowissenschaftlichen Forschung an der Wende zum 18. Jahrhundert auszeichnete. Merians unabhängige wissenschaftliche Leistungen sind Vorbild für die Arbeit des BfR im Bereich des gesundheitlichen Verbraucherschutzes.
Der erste Merian-Fellow ist Malcolm Macleod, Professor für Neurologie und translationale Neurowissenschaften an der Universität Edinburgh und Koordinator von CAMARADES, einem wissenschaftlichen Verbundprojekt zur Meta-Analyse und Überprüfung von Tierdaten in experimentellen Studien. Seine Arbeiten beschäftigen sich mit der Nachvollziehbarkeit von Ergebnissen aus tierexperimentellen Studien und mit der Übertragbarkeit der Ergebnisse aus Studien am Tier auf den Menschen. Seine Forschung setzt sich dabei auch mit der Qualitätssicherung in der biomedizinischen Forschung auseinander. Anhand systematischer Auswertungen von tierexperimentellen Studien sollen unter anderem die Entwicklung, Durchführung, Analyse und Berichterstattung von Tierversuchen verbessert werden. Steht keine Alternativmethode zur Verfügung, so soll das geeignetste Tiermodell für spezifische klinische Fragestellungen identifiziert werden, um zukünftig unnötige Tierversuche vermeiden zu können. Wenn ausreichend Informationen, zum Beispiel durch Verwendung systematischer Übersichten und Meta-Analysen, zur Verfügung stehen, kann der Bedarf an weiteren Experimenten und die genauen Bereiche, auf die sich diese Experimente konzentrieren sollten, besser definiert werden. Seine Forschung ist daher entscheidend für die Entwicklung von Strategien zur Reduktion von Tierversuchen.
Das BfR setzt sich dafür ein, dass Tierversuche durch Alternativmethoden ersetzt werden, wann immer das möglich ist. Da jedoch zum heutigen Zeitpunkt aus fachlichen Gründen kein vollständiger Verzicht auf tierexperimentelle Forschung erfolgen kann, ist es umso wichtiger, dass die durchgeführten Tierversuche eine möglichst hohe Aussagekraft haben. Das BfR wird mit Malcolm Macleod wissenschaftlich zusammenarbeiten, um die Forschungen auf dem Gebiet der META-Analysen weiter zu führen.
Zur Website des BfR
Systematische Datenauswertung von Tiermodellen zeigt Chancen und Grenzen für die Erforschung von Krankheiten auf
Pressemeldung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) 14/2018, 16.04.2018Welche Chancen und welche Grenzen ergeben sich durch den Einsatz von Versuchstieren für die Erforschung von Krankheiten? Dieser Thematik widmet sich der Neurologe Malcolm Macleod. Für seine interdisziplinären Forschungsleistungen und seinen Beitrag zur Verbesserung des Tierschutzes wird er in diesem Jahr mit dem Maria-Sibylla-Merian-Fellowship des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ausgezeichnet.
„Im Bereich der Schlaganfallforschung werden Malcolm Macleods systematische Arbeiten die Aussagekraft von Tierversuchen erhöhen sowie die evidenzbasierte Übertragbarkeit auf den Menschen verbessern“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Dies ist ein exzellentes Beispiel dafür, wie zukünftig unnötige Tierversuche vermieden und dennoch neue innovative Therapieansätze gefunden werden können.“ Gemeinsame Arbeitsschwerpunkte ergeben sich auch mit dem Deutschen Zentrum zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R): hier bündelt das BfR bundesweit alle Aktivitäten mit den Zielen, Tierversuche auf das unerlässliche Maß zu beschränken, Versuchstieren den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten und Alternativmethodenforschung zu intensivieren.
Mit dem Fellowship-Programm ehrt das BfR Personen, die sich durch außergewöhnliche wissenschaftliche Leistungen hervorgetan haben. Zudem baut das BfR seine internationale wissenschaftliche Expertise und Vernetzung aus.
Das BfR fördert mit dem Maria-Sibylla-Merian-Fellowship den Wissenstransfer zwischen international renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und den Forschenden am BfR. Mit der Namensgebung würdigt das BfR die Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian (1647 - 1717), die sich durch einen außergewöhnlichen Pioniergeist im Bereich der biowissenschaftlichen Forschung an der Wende zum 18. Jahrhundert auszeichnete. Merians unabhängige wissenschaftliche Leistungen sind Vorbild für die Arbeit des BfR im Bereich des gesundheitlichen Verbraucherschutzes.
Der erste Merian-Fellow ist Malcolm Macleod, Professor für Neurologie und translationale Neurowissenschaften an der Universität Edinburgh und Koordinator von CAMARADES, einem wissenschaftlichen Verbundprojekt zur Meta-Analyse und Überprüfung von Tierdaten in experimentellen Studien. Seine Arbeiten beschäftigen sich mit der Nachvollziehbarkeit von Ergebnissen aus tierexperimentellen Studien und mit der Übertragbarkeit der Ergebnisse aus Studien am Tier auf den Menschen. Seine Forschung setzt sich dabei auch mit der Qualitätssicherung in der biomedizinischen Forschung auseinander. Anhand systematischer Auswertungen von tierexperimentellen Studien sollen unter anderem die Entwicklung, Durchführung, Analyse und Berichterstattung von Tierversuchen verbessert werden. Steht keine Alternativmethode zur Verfügung, so soll das geeignetste Tiermodell für spezifische klinische Fragestellungen identifiziert werden, um zukünftig unnötige Tierversuche vermeiden zu können. Wenn ausreichend Informationen, zum Beispiel durch Verwendung systematischer Übersichten und Meta-Analysen, zur Verfügung stehen, kann der Bedarf an weiteren Experimenten und die genauen Bereiche, auf die sich diese Experimente konzentrieren sollten, besser definiert werden. Seine Forschung ist daher entscheidend für die Entwicklung von Strategien zur Reduktion von Tierversuchen.
Das BfR setzt sich dafür ein, dass Tierversuche durch Alternativmethoden ersetzt werden, wann immer das möglich ist. Da jedoch zum heutigen Zeitpunkt aus fachlichen Gründen kein vollständiger Verzicht auf tierexperimentelle Forschung erfolgen kann, ist es umso wichtiger, dass die durchgeführten Tierversuche eine möglichst hohe Aussagekraft haben. Das BfR wird mit Malcolm Macleod wissenschaftlich zusammenarbeiten, um die Forschungen auf dem Gebiet der META-Analysen weiter zu führen.
Zur Website des BfR