8.3.2021 | Fachinformation
"Das Luchsmonitoring der Bundesländer liefert wichtige und wertvolle Daten über die deutschen Luchsvorkommen. Es zeigt gegenüber dem Vorjahr zwar einen deutlichen und erfreulichen Zuwachs, jedoch ist die Anzahl an Luchsweibchen mit Nachwuchs in Deutschland immer noch zu gering, um von einem stabilen Bestand zu sprechen. In der aktuellen Roten Liste der Säugetiere Deutschlands wurde der Luchs als 'vom Aussterben bedroht' eingestuft. Auch der Erhaltungszustand des Luchses ist weiterhin kritisch zu bewerten. Die deutschen Luchsbestände sind durch die Zerschneidung der Waldlebensräume, durch illegale Nachstellung und durch den Verkehr weiterhin stark gefährdet. Der Erhalt der Tierart kann daher nicht als gesichert gelten", sagt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel.
Derzeit gibt es drei voneinander getrennte Luchsvorkommen in Deutschland: Das größte Vorkommen liegt im Harz und dessen Umfeld (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Nordhessen). Ein weiteres Vorkommen existiert in Ostbayern als Teil der größeren grenzüberschreitenden Böhmisch-Bayerisch-Österreichischen Population. Ein drittes Vorkommen besteht erst seit 2016 im Pfälzerwald und dessen näherer Umgebung. In zwei weiteren Bundesländern wiesen die Luchsforschenden außerdem einzelne männliche Luchse nach, etwa in Baden-Württemberg und Sachsen. Luchsweibchen fehlen in diesen Gebieten, da diese seltener größere Distanzen zurücklegen und auch bei der Querung von weniger geeigneten Flächen deutlich zurückhaltender sind. Luchse benötigen möglichst unzerschnittene, waldreiche Lebensräume mit ausreichend Beutetieren wie Rehen. Sie bewohnen große Reviere und benötigen darin ruhige Rückzugsorte, die insbesondere für die Jungenaufzucht wichtig sind.
Im Monitoringjahr 2019/2020 wurden 15 Luchse tot aufgefunden: Acht Luchse starben im Straßenverkehr, zwei Luchse an natürlichen Todesursachen und bei vier Luchsen war die Todesursache unklar. Ein Luchs wurde nachweislich illegal getötet. Im vorherigen Monitoringjahr 2018/2019 wurden insgesamt 13 Luchse tot aufgefunden.
Karte mit den Luchsvorkommen im Monitoringjahr 2019/2020
Quelle und weitere Informationen Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Luchsbestand in Deutschland – Pinselohr noch immer selten
Insgesamt 32 Luchsweibchen mit Jungtieren konnten am Ende des Monitoringjahres 2019/2020 in Deutschland gezählt und bestätigt werden. Das geht aus neuen Erhebungen der Bundesländer hervor. Die 32 Luchsweibchen mit 59 Jungtieren im ersten Lebensjahr konnten in Bayern (13), Hessen (1), Niedersachsen (10), Rheinland-Pfalz (2), Sachsen-Anhalt (5) und Thüringen (1) nachgewiesen werden. Zum Ende des Monitoringjahres gab es insgesamt 125 bis 135 selbstständige Luchse. Im vorherigen Monitoringjahr 2018/2019 konnten 84 bis 88 selbstständige Luchse und 27 Weibchen mit Nachwuchs nachgewiesen werden."Das Luchsmonitoring der Bundesländer liefert wichtige und wertvolle Daten über die deutschen Luchsvorkommen. Es zeigt gegenüber dem Vorjahr zwar einen deutlichen und erfreulichen Zuwachs, jedoch ist die Anzahl an Luchsweibchen mit Nachwuchs in Deutschland immer noch zu gering, um von einem stabilen Bestand zu sprechen. In der aktuellen Roten Liste der Säugetiere Deutschlands wurde der Luchs als 'vom Aussterben bedroht' eingestuft. Auch der Erhaltungszustand des Luchses ist weiterhin kritisch zu bewerten. Die deutschen Luchsbestände sind durch die Zerschneidung der Waldlebensräume, durch illegale Nachstellung und durch den Verkehr weiterhin stark gefährdet. Der Erhalt der Tierart kann daher nicht als gesichert gelten", sagt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel.
Derzeit gibt es drei voneinander getrennte Luchsvorkommen in Deutschland: Das größte Vorkommen liegt im Harz und dessen Umfeld (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Nordhessen). Ein weiteres Vorkommen existiert in Ostbayern als Teil der größeren grenzüberschreitenden Böhmisch-Bayerisch-Österreichischen Population. Ein drittes Vorkommen besteht erst seit 2016 im Pfälzerwald und dessen näherer Umgebung. In zwei weiteren Bundesländern wiesen die Luchsforschenden außerdem einzelne männliche Luchse nach, etwa in Baden-Württemberg und Sachsen. Luchsweibchen fehlen in diesen Gebieten, da diese seltener größere Distanzen zurücklegen und auch bei der Querung von weniger geeigneten Flächen deutlich zurückhaltender sind. Luchse benötigen möglichst unzerschnittene, waldreiche Lebensräume mit ausreichend Beutetieren wie Rehen. Sie bewohnen große Reviere und benötigen darin ruhige Rückzugsorte, die insbesondere für die Jungenaufzucht wichtig sind.
Im Monitoringjahr 2019/2020 wurden 15 Luchse tot aufgefunden: Acht Luchse starben im Straßenverkehr, zwei Luchse an natürlichen Todesursachen und bei vier Luchsen war die Todesursache unklar. Ein Luchs wurde nachweislich illegal getötet. Im vorherigen Monitoringjahr 2018/2019 wurden insgesamt 13 Luchse tot aufgefunden.
Karte mit den Luchsvorkommen im Monitoringjahr 2019/2020
Quelle und weitere Informationen Bundesamt für Naturschutz (BfN)