9.3.2021 | Fachinformation
„Wir hatten eine extreme Zeckenzahl und eine extreme Durchseuchung mit dem FSME-Virus“, sagte Gerhard Dobler, Leiter des Nationalen Konsiliarlabors für FSME am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr. Und durch die Coronapandemie hätten sich die Menschen häufiger draußen in der einheimischen Natur aufgehalten und dabei auch verstärkt FSME-Risikogebiete besucht.
Allerdings sind die Pandemie und die daraus resultierenden Verhaltensveränderungen der Menschen nicht der einzige Grund für die steigenden Zahlen. Laut Ute Mackenstedt, die an der Universität Hohenheim das Fachgebiet für Parasitologie leitet, ist „das ganze Geschehen sehr komplex. Es gibt offensichtlich Entwicklungen, die zu Veränderungen im Übertragungszyklus führen.
Fünf weitere Regionen in Deutschland sind als Risikogebiete für die meist von Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) eingestuft worden – darunter erstmals auch ein Gebiet in Sachsen-Anhalt.
Es handelt sich um die Stadt Dessau-Roßlau, wie aus dem aktuellen Epidemiologischen Bulletin des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin hervorgeht. Neu hinzugekommen sind zudem jeweils ein Kreis in Bayern (Dillingen a. d. Donau), Hessen (Fulda), Sachsen (Mittelsachsen) und Thüringen (Weimarer Land). Insgesamt sind demnach nun 169 Kreise als FSME-Risikogebiete definiert.
Ärztekammer erinnert an FSME-Impfungen
Zu einer Impfung gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) rät die Landesärztekammer Baden-Württemberg. „Wer sich in der kalten Jahreszeit gegen FSME immunisieren lässt, sorgt dafür, dass die Impfung schon eine sehr gute Schutzwirkung für Frühling und Sommer aufbauen kann“, sagte der Präsident der Kammer, Wolfgang Miller.
Das FSME-Virus wird bekanntlich durch Zecken übertragen. Viele Erkrankungen verlaufen mild, allerdings ist das Risiko einer schweren Erkrankung immer gegeben. In der ersten Phase verspüren Betroffene häufig grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Abgeschlagenheit.
Später kann eine Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute oder des Rückenmarks folgen. Möglich sind auch Atemlähmungen, Lähmungen an Armen und Beinen sowie Schluck- und Sprachstörungen.
Für einen kompletten Impfschutz sind insgesamt drei Impfungen nötig – in der Regel im Abstand mehrerer Monate. Ein guter Schutz für die laufende Saison besteht normalerweise bereits nach zwei Impfungen, die dritte Impfung sorgt für länger anhaltende Schutzwirkung. Aufgefrischt werden sollte die Immunisierung nach ärztlicher Rücksprache alle drei bis fünf Jahre.
Quelle aerzteblatt.de
FSME: Zahlen auf Rekordhoch - Bundesweit fünf neue FSME-Risikogebiete
Die Klimaerwärmung und die Folgen der Coronapandemie haben Experten zufolge die Zahl der FSME-Erkrankungen im vergangenen Jahr auf einen Rekordwert steigen lassen. In Deutschland seien 2020 so viele Menschen an der durch Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erkrankt wie nie seit Beginn der Meldepflicht vor 20 Jahren, teilte die Stuttgarter Universität Hohenheim mit.„Wir hatten eine extreme Zeckenzahl und eine extreme Durchseuchung mit dem FSME-Virus“, sagte Gerhard Dobler, Leiter des Nationalen Konsiliarlabors für FSME am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr. Und durch die Coronapandemie hätten sich die Menschen häufiger draußen in der einheimischen Natur aufgehalten und dabei auch verstärkt FSME-Risikogebiete besucht.
Allerdings sind die Pandemie und die daraus resultierenden Verhaltensveränderungen der Menschen nicht der einzige Grund für die steigenden Zahlen. Laut Ute Mackenstedt, die an der Universität Hohenheim das Fachgebiet für Parasitologie leitet, ist „das ganze Geschehen sehr komplex. Es gibt offensichtlich Entwicklungen, die zu Veränderungen im Übertragungszyklus führen.
Fünf weitere Regionen in Deutschland sind als Risikogebiete für die meist von Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) eingestuft worden – darunter erstmals auch ein Gebiet in Sachsen-Anhalt.
Es handelt sich um die Stadt Dessau-Roßlau, wie aus dem aktuellen Epidemiologischen Bulletin des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin hervorgeht. Neu hinzugekommen sind zudem jeweils ein Kreis in Bayern (Dillingen a. d. Donau), Hessen (Fulda), Sachsen (Mittelsachsen) und Thüringen (Weimarer Land). Insgesamt sind demnach nun 169 Kreise als FSME-Risikogebiete definiert.
Ärztekammer erinnert an FSME-Impfungen
Zu einer Impfung gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) rät die Landesärztekammer Baden-Württemberg. „Wer sich in der kalten Jahreszeit gegen FSME immunisieren lässt, sorgt dafür, dass die Impfung schon eine sehr gute Schutzwirkung für Frühling und Sommer aufbauen kann“, sagte der Präsident der Kammer, Wolfgang Miller.
Das FSME-Virus wird bekanntlich durch Zecken übertragen. Viele Erkrankungen verlaufen mild, allerdings ist das Risiko einer schweren Erkrankung immer gegeben. In der ersten Phase verspüren Betroffene häufig grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Abgeschlagenheit.
Später kann eine Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute oder des Rückenmarks folgen. Möglich sind auch Atemlähmungen, Lähmungen an Armen und Beinen sowie Schluck- und Sprachstörungen.
Für einen kompletten Impfschutz sind insgesamt drei Impfungen nötig – in der Regel im Abstand mehrerer Monate. Ein guter Schutz für die laufende Saison besteht normalerweise bereits nach zwei Impfungen, die dritte Impfung sorgt für länger anhaltende Schutzwirkung. Aufgefrischt werden sollte die Immunisierung nach ärztlicher Rücksprache alle drei bis fünf Jahre.
Quelle aerzteblatt.de