16.7.2020 | Pressemeldung
Seit Beginn der Corona-Pandemie ist der Stress bei Tiermedizinischen Fachangestellten (TFA) besonders angestiegen. Das lässt sich aus einer Online-Umfrage des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. entnehmen. Die Umfrage stand vom 19. Mai bis 2. Juni 2020 den Angehörigen der vier vom Verband vertretenen Berufe offen. Neben den TFA gehören dazu die Medizinischen Fachangestellten (MFA), die Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) und die angestellten Zahntechniker*innen. Unter den insgesamt mehr als 2.500 Teilnehmenden gaben 244 an, den Beruf TFA auszuüben.
Befragt danach, ob sie im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten eine höhere Stressbelastung empfunden haben, antworteten 83 Prozent der TFA mit „ja“. Bei den MFA waren es 68 Prozent, bei ZFA 69 Prozent und bei den Zahntechniker*innen 46 Prozent. Diesen erhöhten Stress führten mehr als 55 Prozent der TFA in erster Linie auf ein vermehrtes Patienten- bzw. Arbeitsaufkommen zurück, 19 Prozent sagten, dass besonders der Mehraufwand wegen der Corona-Schutzmaßnahmen Grund für den erhöhten Stress war und knapp 15 Prozent machten dafür ein verändertes Verhalten der Tierbesitzer*innen verantwortlich.
Tierarztpraxen scheinen in der Corona-Pandemie einen überschaubaren Umsatzrückgang zu verzeichnen. Das zeigte sich bereits bei einer ersten Umfrage des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt). Anfang Mai hatte der bpt gemeldet, dass rund zwei Drittel der deutschen Tierarztpraxen und –kliniken trotz Corona-Krise in den Monaten März und April 2020 im Vergleich zum Vorjahr stabile Umsätze bzw. Behandlungszahlen vermelden konnten. Dazu passen auch die Angaben, die TFA bei der Umfrage des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. zur Kurzarbeit machten: 67 Prozent gaben an, wie immer in Vollzeit zu arbeiten, 24 Prozent arbeiten weiterhin in Teilzeit. Nur 8 Prozent waren zu diesem Zeitpunkt in Kurzarbeit.
Silke Agus, Referatsleiterin TFA im Verband medizinischer Fachberufe e.V., erklärt die Situation so: „Die Tiermedizinischen Fachangestellten in den Tierarztpraxen und –kliniken waren in den vergangenen Monaten einer ganz besonderen Belastung ausgesetzt: Jede*r Zweite an der Umfrage beteiligte TFA gab an, sich Sorgen um eine Infektion mit SARS CoV2 am Arbeitsplatz zu machen. Gleichzeitig schienen viele Menschen ihre Kurzarbeit bzw. den Lockdown zu nutzen, um sich um die Gesundheit ihrer Heim- und Haustiere zu kümmern, was für die Patienten natürlich gut ist. Nur sollten dabei auch von Seiten der Tierhalter*innen die allgemeinen Kontakt-, Hygiene- und Abstandsregeln beachtet werden. Das gilt natürlich auch für die Praxisinhaber*innen. In unserer Umfrage sagten zum Beispiel nur 48 Prozent der TFA, dass die Gefährdungsbeurteilung in der Praxis bzw. Klinik an das aktuelle Infektionsgeschehen angepasst wurde. Nur zwei Drittel können auf medizinischen Mund-Nasen-Schutz zurückgreifen. Nicht einmal die Hälfte hat am Arbeitsplatz ausreichend Schutzkleidung zur Verfügung. Hier liegt in Sachen Arbeitsschutz also noch einiges im Argen.“
Tierarztpraxen: TFA empfinden extremen Stress seit Corona
Verband medizinischer Fachberufe e.V. befragte zum Alltag in Corona-ZeitenSeit Beginn der Corona-Pandemie ist der Stress bei Tiermedizinischen Fachangestellten (TFA) besonders angestiegen. Das lässt sich aus einer Online-Umfrage des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. entnehmen. Die Umfrage stand vom 19. Mai bis 2. Juni 2020 den Angehörigen der vier vom Verband vertretenen Berufe offen. Neben den TFA gehören dazu die Medizinischen Fachangestellten (MFA), die Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) und die angestellten Zahntechniker*innen. Unter den insgesamt mehr als 2.500 Teilnehmenden gaben 244 an, den Beruf TFA auszuüben.
Befragt danach, ob sie im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten eine höhere Stressbelastung empfunden haben, antworteten 83 Prozent der TFA mit „ja“. Bei den MFA waren es 68 Prozent, bei ZFA 69 Prozent und bei den Zahntechniker*innen 46 Prozent. Diesen erhöhten Stress führten mehr als 55 Prozent der TFA in erster Linie auf ein vermehrtes Patienten- bzw. Arbeitsaufkommen zurück, 19 Prozent sagten, dass besonders der Mehraufwand wegen der Corona-Schutzmaßnahmen Grund für den erhöhten Stress war und knapp 15 Prozent machten dafür ein verändertes Verhalten der Tierbesitzer*innen verantwortlich.
Tierarztpraxen scheinen in der Corona-Pandemie einen überschaubaren Umsatzrückgang zu verzeichnen. Das zeigte sich bereits bei einer ersten Umfrage des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt). Anfang Mai hatte der bpt gemeldet, dass rund zwei Drittel der deutschen Tierarztpraxen und –kliniken trotz Corona-Krise in den Monaten März und April 2020 im Vergleich zum Vorjahr stabile Umsätze bzw. Behandlungszahlen vermelden konnten. Dazu passen auch die Angaben, die TFA bei der Umfrage des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. zur Kurzarbeit machten: 67 Prozent gaben an, wie immer in Vollzeit zu arbeiten, 24 Prozent arbeiten weiterhin in Teilzeit. Nur 8 Prozent waren zu diesem Zeitpunkt in Kurzarbeit.
Silke Agus, Referatsleiterin TFA im Verband medizinischer Fachberufe e.V., erklärt die Situation so: „Die Tiermedizinischen Fachangestellten in den Tierarztpraxen und –kliniken waren in den vergangenen Monaten einer ganz besonderen Belastung ausgesetzt: Jede*r Zweite an der Umfrage beteiligte TFA gab an, sich Sorgen um eine Infektion mit SARS CoV2 am Arbeitsplatz zu machen. Gleichzeitig schienen viele Menschen ihre Kurzarbeit bzw. den Lockdown zu nutzen, um sich um die Gesundheit ihrer Heim- und Haustiere zu kümmern, was für die Patienten natürlich gut ist. Nur sollten dabei auch von Seiten der Tierhalter*innen die allgemeinen Kontakt-, Hygiene- und Abstandsregeln beachtet werden. Das gilt natürlich auch für die Praxisinhaber*innen. In unserer Umfrage sagten zum Beispiel nur 48 Prozent der TFA, dass die Gefährdungsbeurteilung in der Praxis bzw. Klinik an das aktuelle Infektionsgeschehen angepasst wurde. Nur zwei Drittel können auf medizinischen Mund-Nasen-Schutz zurückgreifen. Nicht einmal die Hälfte hat am Arbeitsplatz ausreichend Schutzkleidung zur Verfügung. Hier liegt in Sachen Arbeitsschutz also noch einiges im Argen.“