10.7.2012 | aktuelle Meldung
Die kamen gleich während der Sendung zuhauf - vor allem von Berufsangehörigen - und bezogen sich zunächst auf die Berufsbezeichnung. Der WDR reagierte in dieser Sendung schnell und vermeldete noch am Ende, dass die richtige Berufsbezeichnung "Medizinische/r Fachangestellte/r" lautete. Lange hat diese „Einsicht“ allerdings nicht vorgehalten: Bereits eine Woche später, am 3. Juli, nutzte der Moderator wieder die Wörter "Praxishilfe" und „Sprechstundenhilfe“.
Davon abgesehen war die Berichterstattung sehr einseitig. In 3:31 Minuten wurden drei Fernsehbeiträge über schlechte Erfahrungen gesendet, die - haben sie sich tatsächlich so abgespielt - kein gutes Licht auf Medizinische Fachangestellte werfen: Beim Notdienst am Sonntag in der eigenen Hausarztpraxis wurde eine Patientin abgewiesen, weil sie einen 100-Euro-Schein vorlegte. Eine andere Patientin klagte über regelmäßig zweieinhalb Stunden Wartezeit - trotz Terminvergabe und ein dritter Patient wurde von der MFA gescholten, weil er einen Termin wegen eines epileptischen Anfalls nicht wahrnehmen konnte.
Vom Verband medizinischer Fachberufe e.V. war die Referatsleiterin für Medizinische Fachangestellte Brigitte März ins Studio eingeladen, um in einem äußerst knappen Gespräch von 2:13 Minuten zu den Beispielen Stellung zu beziehen. Fakt ist: Die Hintergründe dieser Beispiele waren nicht bekannt, die Probleme hätten aber durch personenorientierte und situationsgerechte Kommunikation direkt in der Praxis gelöst werden können.
Wegen des Todes von Margot Werner wurde dieses Gespräch vom Moderator in aller Eile durchgepeitscht und die ohnehin knapp bemessene Zeit des Interviews weiter gekürzt. Somit konnte unsere Referatsleiterin die Fragen nur zum Teil beantworten. Wichtige Passagen zur Qualifikation, Kompetenz und Arbeitsdichte der MFA, die vorbereitet und im Vorfeld mit dem Moderator besprochen wurden, sind dieser Kürzung zum Opfer gefallen.
Ein eigentlich geplanter Beitrag über eine ausgezeichnete Medizinische Fachangestellte wurde aus Zeitnot ebenfalls gestrichen. Diese Entscheidung liegt in der Verantwortung des WDR, der sich beim Verband dafür entschuldigt hat.
Die Sendung blieb nicht ohne Reaktionen: Beim Verband medizinischer Fachberufe e.V. sind gute wie kritische Rückmeldungen eingegangen. Sie beziehen sich überwiegend auf die oberflächliche Abhandlung des Themas durch den WDR aber auch auf die Argumentation von Brigitte März, die als Medizinische Fachangestellte immerhin auf über 30jährige Praxiserfahrung verweisen kann.
Allen, die sich gemeldet haben, sagen wir Dank. Wir vom Verband medizinischer Fachberufe e.V. wünschen uns einen konstruktiven Dialog mit unseren Kolleginnen und Kollegen, auch persönlich – z.B. in unseren Bezirksstellenveranstaltungen und Fachtagungen.
Und noch ein Hinweis: Dass es auch andere Darstellungen unserer Berufe gibt, zeigte z.B
Radio PSR mit seiner Serie: Jobs, die Respekt verdienen
Berufsangehörige reagieren auf WDR-Sendung
"Wie klappt's mit der Sprechstundenhilfe?" - Das hatte die WDR-Sendung "Aktuelle Stunde" am 26. Juni 2012 gefragt und dazu aufgerufen, über Erfahrungen mit Praxismitarbeiter/innen zu berichten.Die kamen gleich während der Sendung zuhauf - vor allem von Berufsangehörigen - und bezogen sich zunächst auf die Berufsbezeichnung. Der WDR reagierte in dieser Sendung schnell und vermeldete noch am Ende, dass die richtige Berufsbezeichnung "Medizinische/r Fachangestellte/r" lautete. Lange hat diese „Einsicht“ allerdings nicht vorgehalten: Bereits eine Woche später, am 3. Juli, nutzte der Moderator wieder die Wörter "Praxishilfe" und „Sprechstundenhilfe“.
Davon abgesehen war die Berichterstattung sehr einseitig. In 3:31 Minuten wurden drei Fernsehbeiträge über schlechte Erfahrungen gesendet, die - haben sie sich tatsächlich so abgespielt - kein gutes Licht auf Medizinische Fachangestellte werfen: Beim Notdienst am Sonntag in der eigenen Hausarztpraxis wurde eine Patientin abgewiesen, weil sie einen 100-Euro-Schein vorlegte. Eine andere Patientin klagte über regelmäßig zweieinhalb Stunden Wartezeit - trotz Terminvergabe und ein dritter Patient wurde von der MFA gescholten, weil er einen Termin wegen eines epileptischen Anfalls nicht wahrnehmen konnte.
Vom Verband medizinischer Fachberufe e.V. war die Referatsleiterin für Medizinische Fachangestellte Brigitte März ins Studio eingeladen, um in einem äußerst knappen Gespräch von 2:13 Minuten zu den Beispielen Stellung zu beziehen. Fakt ist: Die Hintergründe dieser Beispiele waren nicht bekannt, die Probleme hätten aber durch personenorientierte und situationsgerechte Kommunikation direkt in der Praxis gelöst werden können.
Wegen des Todes von Margot Werner wurde dieses Gespräch vom Moderator in aller Eile durchgepeitscht und die ohnehin knapp bemessene Zeit des Interviews weiter gekürzt. Somit konnte unsere Referatsleiterin die Fragen nur zum Teil beantworten. Wichtige Passagen zur Qualifikation, Kompetenz und Arbeitsdichte der MFA, die vorbereitet und im Vorfeld mit dem Moderator besprochen wurden, sind dieser Kürzung zum Opfer gefallen.
Ein eigentlich geplanter Beitrag über eine ausgezeichnete Medizinische Fachangestellte wurde aus Zeitnot ebenfalls gestrichen. Diese Entscheidung liegt in der Verantwortung des WDR, der sich beim Verband dafür entschuldigt hat.
Die Sendung blieb nicht ohne Reaktionen: Beim Verband medizinischer Fachberufe e.V. sind gute wie kritische Rückmeldungen eingegangen. Sie beziehen sich überwiegend auf die oberflächliche Abhandlung des Themas durch den WDR aber auch auf die Argumentation von Brigitte März, die als Medizinische Fachangestellte immerhin auf über 30jährige Praxiserfahrung verweisen kann.
Allen, die sich gemeldet haben, sagen wir Dank. Wir vom Verband medizinischer Fachberufe e.V. wünschen uns einen konstruktiven Dialog mit unseren Kolleginnen und Kollegen, auch persönlich – z.B. in unseren Bezirksstellenveranstaltungen und Fachtagungen.
Und noch ein Hinweis: Dass es auch andere Darstellungen unserer Berufe gibt, zeigte z.B
Radio PSR mit seiner Serie: Jobs, die Respekt verdienen