13.12.2012 | Pressemeldung

Selbsthilfe gegen Verletzungsrisiko in der Arztpraxis

Verband medizinischer Fachberufe e.V. setzt zur Verbesserung der Arbeitssicherheit auf Multiplikatoren

Beim Umgang mit scharfen und spitzen Instrumenten kommt es im deutschen Gesundheitswesen pro Jahr zu schätzungsweise 500.000 Nadelstichverletzungen beim Praxispersonal. Darunter zählt jede Stich-, Schnitt- und Kratzverletzung der Haut, die durch ein/e mit Patientenmaterial verunreinigte Nadel, Skalpell usw. verursacht wurde – egal ob die Wunde blutet oder nicht.

Um dieses Verletzungsrisiko zu verringern, wird der Verband medizinischer Fachberufe e.V. verstärkt Fortbildungen im ambulanten Bereich anbieten.

Gemeinsam mit der Heidelberger Firma Becton Dickinson (BD) wurden dazu in einem zweitägigen „Train-the-Trainer-Workshop“ knapp 20 Referentinnen und Referenten für das Thema weitergebildet. Die erfahrenen Medizinischen Fachangestellten werden ihr Wissen ab kommendem Jahr konzentriert in den 120 Bezirksstellen sowie bei Seminaren des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. weitergeben.

„Gerade im niedergelassenen Bereich ist das Personal und oft auch die Ärzte kaum hinreichend über die Infektionsrisiken von Nadelstichverletzungen, verfügbare Schutzmaßnahmen und das richtige Handeln im Falle einer Verletzung im Bilde“, erklärt Referentin Sabine Ridder. Erste Seminare des Verbandes und eine Umfrage aus dem Jahr 2011 hätten diese Problematik bestätigt, so die Verbandspräsidentin weiter. Dort gaben zwei Drittel der 218 befragten Medizinischen Fachangestellten an, bereits einmal eine Nadelstichverletzung gehabt zu haben. 54 Prozent wünschten sich ein umfassendes Fortbildungsangebot zum Thema Mitarbeiterschutz. „Die Statistik belegt: Gerade Routinetätigkeiten wie Injektionen und Blutentnahmen bergen ein hohes Verletzungsrisiko für Praxisangestellte“, ergänzt Ko-Referent Steffen König von BD.

„Ziel des Multiplikatoren-Workshops war es, die Teilnehmer/innen für die gesamte Thematik zu sensibilisieren. Wir haben ihnen das Rüstzeug gegeben, mit dem sie bei den kommenden Veranstaltungen auch das Bewusstsein ihrer Kolleginnen und Kollegen schärfen können“, so Sabine Ridder weiter. Dazu gehöre auch, die Praxisleitungen von einer Umstellung auf Sichere Instrumente zu überzeugen.

Bestandteil der Weiterbildung waren zudem die technischen und rechtlichen Grundlagen für den Schutz am Arbeitsplatz und die Anwendung verletzungssicherer Instrumente, die etwa bei der Injektion oder der Blutentnahme zum Einsatz kommen sollen. Eine Novelle der Technischen Regel für Biologische Arbeitsstoffe 250 (TRBA 250) schreibt den Einsatz Sicherer Instrumente bei sämtlichen Tätigkeiten mit erhöhter Infektions- oder Unfallgefahr, zum Beispiel bei Blutentnahmen, vor.

80 Prozent der Krankenhäuser haben bereits auf diese Instrumente umgestellt, im niedergelassenen Bereich gibt es allerdings nach Angaben der Initiative Safety First! noch erheblichen Nachholbedarf.

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