16.9.2013 | Pressemeldung
Mit einer Podiumsdiskussion zur Übertragung ärztlicher Leistungen auf Gesundheitsfachberufe und einem Tag der offenen Tür hat der Verband medizinischer Fachberufe e.V. am Freitag seine neue Geschäftsstelle am Gesundheitscampus 33 in Bochum eingeweiht.
Mehr als 100 Gäste aus Politik und Wirtschaft, Kooperationspartner und Mitglieder waren der Einladung gefolgt und nutzten die Möglichkeit, die neuen Räumlichkeiten kennen zu lernen und über die Zukunft des Gesundheitswesens zu diskutieren.
„Um Patienten eine umfassende und individuelle Betreuung zu ermöglichen, bedarf es der Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen“, erklärte Hannelore König, 1. geschäftsführende Vorsitzende des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V., zur Eröffnung. „Unser Verband integriert seit vielen Jahren interdisziplinäre Themen in unsere Kongresse und Fachtagungen. Die Idee eines Kompetenzzentrums für Gesundheitsfachberufe des Bundesverbandes selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e.V. hier am Gesundheitscampus in Bochum haben wir deshalb gern aufgegriffen. Wir sind uns sicher: Mit dem Umzug in das Kompetenzzentrum gelingt es uns nun noch besser, die Vernetzung von Akteuren im Gesundheitswesen praktisch zu leben. Viele Partner und Nachbarn haben uns bereits die Hand zur Kooperation und für gemeinsame Projekte gereicht, sodass unsere Mitglieder von dieser Kompetenzbündelung profitieren werden.“
Inwieweit die Übertragung von ärztlichen Tätigkeiten an Gesundheitsfachberufe eine Antwort auf die Probleme des Gesundheitswesens sein kann, wurde anschließend in einer Podiumsdiskussion von verschiedenen Seiten betrachtet. Dabei zeigte sich, dass Entlastungsmöglichkeiten durch Medizinische Fachangestellte bereits existieren, sich im Praxisalltag aber nur schwer umsetzen ließen. So sei die EBM-Ziffer für die nichtärztliche Praxisassistentin nur in unterversorgten Gebieten anwendbar, wäre aber viel häufiger notwendig. Auch im fachärztlichen Bereich müssten gute Ideen zunächst über Projekte realisiert werden, weil die gesetzlichen Grundlagen noch fehlen. „Die Politik muss schnell reagieren und den Rechtsrahmen anpassen“, forderte Sabine Ridder, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. mit Blick auf die von der Ärztekammer Westfalen-Lippe vorgestellte Entlastende Versorgungsassistentin/Schwerpunkt Neurologie und Psychiatrie (Neuro-EVA).
Auf die juristische Problematik machte Professor Dr. Henrik Schneider aufmerksam. Der Lehrstuhlinhaber an der Universität Leipzig und Mitautor eines Gutachtens über unterstützende Tätigkeiten und ständige Aufsicht von Medizinischen Fachangestellten in der Radiologie stellte fest: „In der Praxis ist die Delegation längst angekommen. Die juristischen Kategorien hinken hinterher. Die Leistungsfähigkeit und die Ausbildung der Medizinischen Fachangestellten wird insbesondere von Juristen unterschätzt.“
Neben der juristischen Klarstellung sei zudem die finanzielle Anerkennung der Leistungen der Mitarbeiter/innen in Arzt- und Zahnarztpraxen notwendig. Sabine Ridder: „Wir erwarten dazu eine Gleichstellung mit dem stationären Sektor. Gleiche Leistungen, analoge Fachkompetenz in Sachen Hygiene und Patientensicherheit müssen gleich bezahlt werden.“
Neue Geschäftsstelle des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. offiziell eingeweiht
Mit einer Podiumsdiskussion zur Übertragung ärztlicher Leistungen auf Gesundheitsfachberufe und einem Tag der offenen Tür hat der Verband medizinischer Fachberufe e.V. am Freitag seine neue Geschäftsstelle am Gesundheitscampus 33 in Bochum eingeweiht.
Mehr als 100 Gäste aus Politik und Wirtschaft, Kooperationspartner und Mitglieder waren der Einladung gefolgt und nutzten die Möglichkeit, die neuen Räumlichkeiten kennen zu lernen und über die Zukunft des Gesundheitswesens zu diskutieren.
„Um Patienten eine umfassende und individuelle Betreuung zu ermöglichen, bedarf es der Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen“, erklärte Hannelore König, 1. geschäftsführende Vorsitzende des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V., zur Eröffnung. „Unser Verband integriert seit vielen Jahren interdisziplinäre Themen in unsere Kongresse und Fachtagungen. Die Idee eines Kompetenzzentrums für Gesundheitsfachberufe des Bundesverbandes selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e.V. hier am Gesundheitscampus in Bochum haben wir deshalb gern aufgegriffen. Wir sind uns sicher: Mit dem Umzug in das Kompetenzzentrum gelingt es uns nun noch besser, die Vernetzung von Akteuren im Gesundheitswesen praktisch zu leben. Viele Partner und Nachbarn haben uns bereits die Hand zur Kooperation und für gemeinsame Projekte gereicht, sodass unsere Mitglieder von dieser Kompetenzbündelung profitieren werden.“
Inwieweit die Übertragung von ärztlichen Tätigkeiten an Gesundheitsfachberufe eine Antwort auf die Probleme des Gesundheitswesens sein kann, wurde anschließend in einer Podiumsdiskussion von verschiedenen Seiten betrachtet. Dabei zeigte sich, dass Entlastungsmöglichkeiten durch Medizinische Fachangestellte bereits existieren, sich im Praxisalltag aber nur schwer umsetzen ließen. So sei die EBM-Ziffer für die nichtärztliche Praxisassistentin nur in unterversorgten Gebieten anwendbar, wäre aber viel häufiger notwendig. Auch im fachärztlichen Bereich müssten gute Ideen zunächst über Projekte realisiert werden, weil die gesetzlichen Grundlagen noch fehlen. „Die Politik muss schnell reagieren und den Rechtsrahmen anpassen“, forderte Sabine Ridder, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. mit Blick auf die von der Ärztekammer Westfalen-Lippe vorgestellte Entlastende Versorgungsassistentin/Schwerpunkt Neurologie und Psychiatrie (Neuro-EVA).
Auf die juristische Problematik machte Professor Dr. Henrik Schneider aufmerksam. Der Lehrstuhlinhaber an der Universität Leipzig und Mitautor eines Gutachtens über unterstützende Tätigkeiten und ständige Aufsicht von Medizinischen Fachangestellten in der Radiologie stellte fest: „In der Praxis ist die Delegation längst angekommen. Die juristischen Kategorien hinken hinterher. Die Leistungsfähigkeit und die Ausbildung der Medizinischen Fachangestellten wird insbesondere von Juristen unterschätzt.“
Neben der juristischen Klarstellung sei zudem die finanzielle Anerkennung der Leistungen der Mitarbeiter/innen in Arzt- und Zahnarztpraxen notwendig. Sabine Ridder: „Wir erwarten dazu eine Gleichstellung mit dem stationären Sektor. Gleiche Leistungen, analoge Fachkompetenz in Sachen Hygiene und Patientensicherheit müssen gleich bezahlt werden.“