6.3.2014 | Pressemeldung
Kurzfristig hatte der bpt die Verhandlungen zunächst abgesagt. In einem Schreiben erklärte der bpt-Präsident Dr. Hans-Joachim Götz, dass der übersandte Forderungskatalog für die Tarifverhandlungen von der Großen Tarifkommission als unrealistisch zurückgewiesen wurde. Der Vorstand sehe auf dieser Grundlage keine Möglichkeit, zur einer Verständigung zu kommen. Gleichzeitig betonte der bpt-Präsident, dass man nach wie vor zu Verhandlungen über Änderungen beim Gehaltstarifvertrag und beim Tarifvertrag betriebliche Altersvorsorge bereit sei. Grundvoraussetzung hierfür sei jedoch eine realistische Beurteilung der wirtschaftlichen Lage in den Tierarztpraxen.
„Diese Absage hat uns verblüfft“, erklärte dazu Margret Urban, stellvertretende Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. „Es ist durchaus üblich, dass die Forderungen beider Tarifparteien am Anfang nicht eng beieinander liegen. Deshalb hatten wir dem bpt auch vorab Sondierungsgespräche über unsere Vorstellungen einer Umstrukturierung angeboten. Termine dazu waren jedoch abgelehnt worden.“
Die Tarifexpertin weiter: „In den vergangenen Jahren sind die Auszubildendenzahlen bei Tiermedizinischen Fachangestellten gestiegen, es gibt immer noch mehr gute Interessierte als Ausbildungsplätze. Das lässt vermuten, dass die Arbeitgeberseite weder einen Grund sieht, die Ausbildungsvergütung zu erhöhen noch den Beruf insgesamt finanziell attraktiver zu gestalten. Unserer Erfahrung nach nutzen aber viele die Ausbildung nur als Zwischenetappe, um dann später ein Studium zu beginnen oder sich anderweitig selbstständig zu machen. Das ist bei dem überdurchschnittlich großen Anteil von Auszubildenden mit Abitur auch nicht verwunderlich. Hinzu kommt, dass die derzeitigen Gehalts- und Karriereperspektiven ebenfalls nicht dazu beitragen, dass die Kolleginnen und Kollegen lange in dem Beruf bleiben. So gibt es keine berufsspezifische und nach Berufsbildungsgesetz geregelte Aufstiegsfortbildung. Tiermedizinische Fachangestellte mit fachspezifischen Qualifikationen könnten die Tierärzte und Tierärztinnen aber entscheidend im Berufsalltag entlasten, weiterführende Dienstleistungen anbieten und so zur Umsatzsteigerung der Praxis beitragen. Voraussetzung ist natürlich, dass diese Tätigkeiten auch entsprechend bezahlt werden. Viele sehen diesen Beruf als Berufung an – nur leider kann ihn sich kaum noch jemand auf Dauer leisten.“
Margret Urban: „Wir hoffen, dass wir mit dem neuen Termin einen guten Schritt vorwärts kommen.“
Tarifverhandlung für Tiermedizinische Fachangestellte verschoben
Die für den 28. Februar 2014 vereinbarten Tarifverhandlungen zwischen dem Bundesverband praktizierender Tierärzte e.V. (bpt) und dem Verband medizinischer Fachberufe e.V. finden nun am 18. März 2014.Kurzfristig hatte der bpt die Verhandlungen zunächst abgesagt. In einem Schreiben erklärte der bpt-Präsident Dr. Hans-Joachim Götz, dass der übersandte Forderungskatalog für die Tarifverhandlungen von der Großen Tarifkommission als unrealistisch zurückgewiesen wurde. Der Vorstand sehe auf dieser Grundlage keine Möglichkeit, zur einer Verständigung zu kommen. Gleichzeitig betonte der bpt-Präsident, dass man nach wie vor zu Verhandlungen über Änderungen beim Gehaltstarifvertrag und beim Tarifvertrag betriebliche Altersvorsorge bereit sei. Grundvoraussetzung hierfür sei jedoch eine realistische Beurteilung der wirtschaftlichen Lage in den Tierarztpraxen.
„Diese Absage hat uns verblüfft“, erklärte dazu Margret Urban, stellvertretende Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. „Es ist durchaus üblich, dass die Forderungen beider Tarifparteien am Anfang nicht eng beieinander liegen. Deshalb hatten wir dem bpt auch vorab Sondierungsgespräche über unsere Vorstellungen einer Umstrukturierung angeboten. Termine dazu waren jedoch abgelehnt worden.“
Die Tarifexpertin weiter: „In den vergangenen Jahren sind die Auszubildendenzahlen bei Tiermedizinischen Fachangestellten gestiegen, es gibt immer noch mehr gute Interessierte als Ausbildungsplätze. Das lässt vermuten, dass die Arbeitgeberseite weder einen Grund sieht, die Ausbildungsvergütung zu erhöhen noch den Beruf insgesamt finanziell attraktiver zu gestalten. Unserer Erfahrung nach nutzen aber viele die Ausbildung nur als Zwischenetappe, um dann später ein Studium zu beginnen oder sich anderweitig selbstständig zu machen. Das ist bei dem überdurchschnittlich großen Anteil von Auszubildenden mit Abitur auch nicht verwunderlich. Hinzu kommt, dass die derzeitigen Gehalts- und Karriereperspektiven ebenfalls nicht dazu beitragen, dass die Kolleginnen und Kollegen lange in dem Beruf bleiben. So gibt es keine berufsspezifische und nach Berufsbildungsgesetz geregelte Aufstiegsfortbildung. Tiermedizinische Fachangestellte mit fachspezifischen Qualifikationen könnten die Tierärzte und Tierärztinnen aber entscheidend im Berufsalltag entlasten, weiterführende Dienstleistungen anbieten und so zur Umsatzsteigerung der Praxis beitragen. Voraussetzung ist natürlich, dass diese Tätigkeiten auch entsprechend bezahlt werden. Viele sehen diesen Beruf als Berufung an – nur leider kann ihn sich kaum noch jemand auf Dauer leisten.“
Margret Urban: „Wir hoffen, dass wir mit dem neuen Termin einen guten Schritt vorwärts kommen.“