27.7.2017 | Pressemeldung
Seit Jahren besteht ein zunehmender Mangel an qualifiziertem Fachpersonal in den Arztpraxen. Der Beruf der Medizinischen Fachangestellten (MFA), ist zwar immer noch unter den Top Ten aller Ausbildungsberufe in Deutschland, er erscheint aber immer weniger erstrebenswert. Kurz vor dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres und der dritten Runde der Tarifverhandlungen für Medizinische Fachangestellte am 1. August 2017 wird das besonders deutlich: „Die Zahlen der Auszubildenden bleiben zwar auf einem hohen Niveau, aber viele wandern nach der Ausbildung in besser bezahlte Jobs ab“, erklärt Carmen Gandila, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. „Medizinische Fachangestellte werden aber mehr denn je zur Entlastung der Ärzte gebraucht. Sie übernehmen besonders in den ländlichen Gebieten Hausbesuche und sichern so im Team mit den Ärzten die medizinische Versorgung auf dem Land.“
Das stellt auch Dr. med. Christoph Kaltenmaier, Allgemeinarzt in Aglasterhausen, fest: „Sollte es bei den jetzigen Tarifverhandlungen zu einer finanziellen Verschlechterung der MFA kommen, wird sich die Situation weiter dramatisch zuspitzen, insbesondere im ländlichen Raum. Hier ist die Politik gefragt. Jetzt schon nehmen viele der MFA, die bei niedergelassenen Ärzten ausgebildet wurden, deutlich besser bezahlte Stellen an Krankenhäusern an. Die niedergelassenen Ärzte finanzieren den MFA-Tariflohn aus einem absolut inakzeptablen Orientierungswert im EBM (gesetzliches Ärztehonorar), die Krankenhäuser zahlen einen durch Steuern finanzierten Tarif, der bereits im ersten Arbeitsjahr um mehrere hundert Euro höher angesetzt ist als im ambulanten Bereich.“
Zum Vergleich: Im aktuellen Tarifvertrag für MFA von 2016, der seit Februar zwischen den Verband medizinischer Fachberufe e.V. und der AAA neu verhandelt wird, beginnen Berufsanfänger in Tätigkeitsgruppe I mit 1.725,22 Euro, die dual finanzierten Krankenhäuser boten nach TVöD (Tarifvertrag öffentlicher Dienst) Bereich Kommunen als Einstiegsgehalt in der vergleichbaren Gruppe E5 2.197,47 Euro, seit 01.07.2017 sind es 2.249.11 Euro. Dr. Kaltenmaier: „Wenn diese Politik weiter anhält, werden bald keine MFA mehr für die niedergelassenen Ärzte zu finden sein. Damit ist die medizinische Versorgung in der Fläche massiv bedroht. Es ist dringlich eine Tarifangleichung zu fordern. Wenn diese nicht mit den Tarifpartnern zu erreichen ist, muss die Politik eingreifen, um die weitere medizinische Versorgung in Deutschland zu gewährleisten.“
Schließen Arztpraxen bald aus MFA-Mangel?
Verband medizinischer Fachberufe e.V. und Allgemeinarzt schlagen AlarmSeit Jahren besteht ein zunehmender Mangel an qualifiziertem Fachpersonal in den Arztpraxen. Der Beruf der Medizinischen Fachangestellten (MFA), ist zwar immer noch unter den Top Ten aller Ausbildungsberufe in Deutschland, er erscheint aber immer weniger erstrebenswert. Kurz vor dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres und der dritten Runde der Tarifverhandlungen für Medizinische Fachangestellte am 1. August 2017 wird das besonders deutlich: „Die Zahlen der Auszubildenden bleiben zwar auf einem hohen Niveau, aber viele wandern nach der Ausbildung in besser bezahlte Jobs ab“, erklärt Carmen Gandila, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. „Medizinische Fachangestellte werden aber mehr denn je zur Entlastung der Ärzte gebraucht. Sie übernehmen besonders in den ländlichen Gebieten Hausbesuche und sichern so im Team mit den Ärzten die medizinische Versorgung auf dem Land.“
Das stellt auch Dr. med. Christoph Kaltenmaier, Allgemeinarzt in Aglasterhausen, fest: „Sollte es bei den jetzigen Tarifverhandlungen zu einer finanziellen Verschlechterung der MFA kommen, wird sich die Situation weiter dramatisch zuspitzen, insbesondere im ländlichen Raum. Hier ist die Politik gefragt. Jetzt schon nehmen viele der MFA, die bei niedergelassenen Ärzten ausgebildet wurden, deutlich besser bezahlte Stellen an Krankenhäusern an. Die niedergelassenen Ärzte finanzieren den MFA-Tariflohn aus einem absolut inakzeptablen Orientierungswert im EBM (gesetzliches Ärztehonorar), die Krankenhäuser zahlen einen durch Steuern finanzierten Tarif, der bereits im ersten Arbeitsjahr um mehrere hundert Euro höher angesetzt ist als im ambulanten Bereich.“
Zum Vergleich: Im aktuellen Tarifvertrag für MFA von 2016, der seit Februar zwischen den Verband medizinischer Fachberufe e.V. und der AAA neu verhandelt wird, beginnen Berufsanfänger in Tätigkeitsgruppe I mit 1.725,22 Euro, die dual finanzierten Krankenhäuser boten nach TVöD (Tarifvertrag öffentlicher Dienst) Bereich Kommunen als Einstiegsgehalt in der vergleichbaren Gruppe E5 2.197,47 Euro, seit 01.07.2017 sind es 2.249.11 Euro. Dr. Kaltenmaier: „Wenn diese Politik weiter anhält, werden bald keine MFA mehr für die niedergelassenen Ärzte zu finden sein. Damit ist die medizinische Versorgung in der Fläche massiv bedroht. Es ist dringlich eine Tarifangleichung zu fordern. Wenn diese nicht mit den Tarifpartnern zu erreichen ist, muss die Politik eingreifen, um die weitere medizinische Versorgung in Deutschland zu gewährleisten.“