4.12.2020 | Pressemeldung
Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. wird die zweite Runde der Tarifverhandlungen für Medizinische Fachangestellte (MFA) am 8. Dezember in Berlin mit einem stillen Protest vor dem Bundesgesundheitsministerium und dem Brandenburger Tor begleiten.
Dazu erklärt Hannelore König, Verbandspräsidentin und Verhandlungsführerin auf Arbeitnehmerseite: „Medizinische Fachangestellte sind systemrelevant. Sie übernehmen an der Seite der Ärzteschaft eine wichtige Rolle im ambulanten Gesundheitswesen. Auch bei der derzeit aktuellen Vorbereitung und Umsetzung der Impfzentren werden sie dringend benötigt. Denn MFA können aufgrund ihrer Ausbildung unter ärztlicher Aufsicht im Rahmen der Delegation impfen, Impfungen dokumentieren und Ärztinnen und Ärzte bei der Überwachung des Impfgeschehens entlasten.“
Mit Blick auf dieses breite Aufgabengebiet sei es nicht nachvollziehbar, warum MFA in Arztpraxen so viel schlechter bezahlt werden als in Krankenhäusern, so König weiter. „Als Berufsanfänger*innen erhalten MFA dort laut Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst rund 2.650 Euro brutto. Zum Vergleich: Das Tarifgehalt für MFA in Arztpraxen in Tätigkeitsgruppe (TG) III liegt in den ersten drei Berufsjahren bei 2.216 Euro brutto. Diese TG verlangt weitgehend selbstständiges Ausführen von Tätigkeiten, wobei gründliche und/oder vielseitige Fachkenntnisse voraus gesetzt werden, die durch Aneignung spezialisierter Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in einem oder mehreren Arbeitsbereich(en) erworben wurden.“
Seit Beginn der Pandemie werden durch die Teams im niedergelassenen Bereich 9 von 10 COVID-19-Patienten versorgt, zusätzlich zu den chronisch und akut erkrankten Patientinnen und Patienten. „MFA entlasten aktuell darüber hinaus auch die Gesundheitsämter, indem sie in den Praxen die Fragen der Patientinnen und Patienten, die auf ihr Testergebnis warten und nicht wissen wie sie sich verhalten sollen, beantworten“, so Hannelore König. „Zu diesen zusätzlichen Aufgaben und der erhöhten Infektionsgefahr schlägt ihnen immer häufiger Aggressivität von Patientinnen und Patienten entgegen, die ihren Ärger und ihre Verunsicherung bei den MFA abladen, sodass viele Kolleginnen und Kollegen zurzeit am Limit sind.“
Hannelore König: „Wir sehen keinen Grund, warum ausgerechnet diejenigen, die zurzeit in größter Stressbelastung arbeiten, von der Politik nicht berücksichtigt werden. Eine Gegenfinanzierung der Tariferhöhungen durch den Staat analog den Beschäftigten in den Pflegeeinrichtungen ist mehr als gerechtfertigt.“
Am Limit: 2. Runde der Tarifverhandlungen für Medizinische Fachangestellte am 8. Dezember
Verband medizinischer Fachberufe e.V. begleitet die Verhandlungen mit einer ProtestaktionDer Verband medizinischer Fachberufe e.V. wird die zweite Runde der Tarifverhandlungen für Medizinische Fachangestellte (MFA) am 8. Dezember in Berlin mit einem stillen Protest vor dem Bundesgesundheitsministerium und dem Brandenburger Tor begleiten.
Dazu erklärt Hannelore König, Verbandspräsidentin und Verhandlungsführerin auf Arbeitnehmerseite: „Medizinische Fachangestellte sind systemrelevant. Sie übernehmen an der Seite der Ärzteschaft eine wichtige Rolle im ambulanten Gesundheitswesen. Auch bei der derzeit aktuellen Vorbereitung und Umsetzung der Impfzentren werden sie dringend benötigt. Denn MFA können aufgrund ihrer Ausbildung unter ärztlicher Aufsicht im Rahmen der Delegation impfen, Impfungen dokumentieren und Ärztinnen und Ärzte bei der Überwachung des Impfgeschehens entlasten.“
Mit Blick auf dieses breite Aufgabengebiet sei es nicht nachvollziehbar, warum MFA in Arztpraxen so viel schlechter bezahlt werden als in Krankenhäusern, so König weiter. „Als Berufsanfänger*innen erhalten MFA dort laut Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst rund 2.650 Euro brutto. Zum Vergleich: Das Tarifgehalt für MFA in Arztpraxen in Tätigkeitsgruppe (TG) III liegt in den ersten drei Berufsjahren bei 2.216 Euro brutto. Diese TG verlangt weitgehend selbstständiges Ausführen von Tätigkeiten, wobei gründliche und/oder vielseitige Fachkenntnisse voraus gesetzt werden, die durch Aneignung spezialisierter Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in einem oder mehreren Arbeitsbereich(en) erworben wurden.“
Seit Beginn der Pandemie werden durch die Teams im niedergelassenen Bereich 9 von 10 COVID-19-Patienten versorgt, zusätzlich zu den chronisch und akut erkrankten Patientinnen und Patienten. „MFA entlasten aktuell darüber hinaus auch die Gesundheitsämter, indem sie in den Praxen die Fragen der Patientinnen und Patienten, die auf ihr Testergebnis warten und nicht wissen wie sie sich verhalten sollen, beantworten“, so Hannelore König. „Zu diesen zusätzlichen Aufgaben und der erhöhten Infektionsgefahr schlägt ihnen immer häufiger Aggressivität von Patientinnen und Patienten entgegen, die ihren Ärger und ihre Verunsicherung bei den MFA abladen, sodass viele Kolleginnen und Kollegen zurzeit am Limit sind.“
Hannelore König: „Wir sehen keinen Grund, warum ausgerechnet diejenigen, die zurzeit in größter Stressbelastung arbeiten, von der Politik nicht berücksichtigt werden. Eine Gegenfinanzierung der Tariferhöhungen durch den Staat analog den Beschäftigten in den Pflegeeinrichtungen ist mehr als gerechtfertigt.“