4.5.2021 | aktuelle Meldung
„Dabei haben wir an den bisherigen konstruktiven Dialog mit Herrn Zellmeier und dem Staatsministerium für Gesundheit und Pflege angeknüpft“, berichtet Hannelore König, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. Sie wurde begleitet von Barbara Kronfeldner, Referatsleiterin MFA, Marion Schellmann, stellvertretende Referatsleiterin ZFA und Vorstandsmitglied im Landesverband Süd sowie Margit Büttner, MFA, VERAH und NäPA aus dem hausärztlichen Bereich und Mitglied der Tarifkommission.
Die Verbandsvertreterinnen beschrieben die drohende Überlastung der MFA insbesondere in den hausärztlichen Praxen. Neben der normalen ambulanten Versorgung gelte es im Rahmen der Pandemiebekämpfung, der verstärkten Teststrategie und der zunehmenden Zahl der Corona-Impfungen immer mehr Aufgaben zu bewältigen. Margit Büttner schilderte authentisch aus ihrem Praxisalltag: So sei bereits die Terminvergabe im Rahmen der Priorisierung, die durch die begrenzte Verfügbarkeit des Impfstoffs bedingt ist, mit massenhaft eingehenden Telefonaten verbunden. Staatsminister Holetschek sicherte zu, diese Probleme bei der Aufhebung der Priorisierung und dem Einsatz der Betriebsärzte zu berücksichtigen und dies auch mit in die Beratungen der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) auf Bundesebene zu nehmen.
Ein weiterer Themenschwerpunkt war der Fachkräftemangel bei MFA und ZFA in Bayern, der aus Sicht des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. nur gemeinsam mit allen Akteuren im Gesundheitswesen gelöst werden kann. Dieses Thema soll weiterhin in enger Abstimmung mit dem Staatsministerium beraten werden, um gemeinsam Lösungen zu suchen. „Auf diese Weise können Impulse aus der ärztlichen und zahnärztlichen ambulanten Versorgung von den Gesundheitsberufen MFA und ZFA direkt eingebracht werden“, so Barbara Kronfeldner und Marion Schellmann. Beide verwiesen auf die zentrale Rolle der MFA und ZFA als Mittler*innen zwischen Patientinnen, Patienten und Ärzteschaft und zeigten auf, wie wichtig es ist, dass man mit ihnen und nicht über sie spricht.
Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. begrüßt das Antragspaket der Regierungsfraktion der CSU und FREIE WÄHLER im Bayerischen Landtag für mehr Wertschätzung für die medizinischen Fachangestellten, die in den zuständigen Ausschüssen beraten werden. Im Novellierungsverfahren der Ausbildungsordnung für ZFA ist der Verband medizinischer Fachberufe e.V. als Sachverständiger der Arbeitnehmerseite aktiv eingebunden. Die Ausbildungsordnung für MFA aus dem Jahr 2006 muss ebenfalls neu geordnet werden: Hier sind Gespräche mit den Sozialpartnern in Planung.
„Wir konnten somit aufzeigen, dass der Verband medizinischer Fachberufe e.V. auch in die Umsetzung der neuen Ausbildungsordnungen über die Berufsbildungsausschüsse und Prüfungsausschüsse auf Landesebene eingebunden ist“, fasst Hannelore König einen weiteren Aspekt des Gesprächs zusammen. „Auch die Aufstiegsfortbildungen entwickelt unser Verband gemeinsam mit den Sozialpartnern auf Bundes- und Landesebene proaktiv weiter. Die Zusammenarbeit mit der Ärzte- und Zahnärztekammer bei den bildungspolitischen Themen ist ausgesprochen konstruktiv und wertschätzend. Die Verbesserung der Qualität der Ausbildung von MFA und ZFA ist dabei ein gemeinsames Ziel.“
Ein weiterer Gesprächspunkt waren die Berufsschulstandorte für MFA und ZFA sowie die Förderung der Digitalisierung in den Berufsschulen. Es gelte, so die Attraktivität dieser dualen Gesundheitsberufe zu erhöhen und die Ausbildung auf die digitalen Anwendungen vorzubereiten.
„Denn auch bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens sind MFA und ZFA direkt eingebunden. Sie kennen die Patientinnen und Patienten und das Gesundheitswesen über die Sektorengrenzen hinaus und übernehmen an den Schnittstellen eine entscheidende Lotsenfunktion. Diese zentrale Rolle können MFA und ZFA umsetzen, weil sie sowohl medizinische bzw. zahnmedizinische als auch verwaltende Kompetenzen besitzen“, erinnert Hannelore König. „Bedauerlicherweise werden MFA und ZFA aber von der Politik, der Öffentlichkeit und den Medien – selbst in der Pandemie - übersehen. Wir setzen uns als Interessenvertretung bundesweit für ca. 618.000 Berufsangehörige in Arzt- und Zahnarztpraxen ein, in Bayern sind es rund 72.600 MFA und 37.100 ZFA.“
Zudem wurden die Abwanderungen der MFA und ZFA in andere Bereiche des Gesundheitswesens und die Förderung des betrieblichen Gesundheitsmanagements in Arzt- und Zahnarztpraxen besprochen. Die Gegenfinanzierung von Tarifsteigerungen analog den Pflegekräften und die fehlenden Tarifverträge für die ZFA in Bayern wurden ebenfalls problematisiert.
Staatsminister Klaus Holetschek und Josef Zellmeier haben sich für den konstruktiven Dialog und den enormen Einsatz der MFA und ZFA ausdrücklich bedankt und betont, dass ohne diese Berufsangehörigen das ambulante Gesundheitswesen nicht funktionieren würde. Geplant ist ein regelmäßiger Austausch.
Für mehr Wertschätzung von MFA und ZFA
Gespräch mit Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus HoletschekBayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek hat sich am Freitag, dem 30. April 2021, im Anschluss an die Besichtigung des Impfzentrums in Straubing mit Vertreterinnen des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. ausgetauscht. Das Treffen fand auf Einladung von Josef Zellmeier, MdL, statt. Thema war die aktuelle Situation der Medizinischen Fachangestellten (MFA) und Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) in Bayern.
„Dabei haben wir an den bisherigen konstruktiven Dialog mit Herrn Zellmeier und dem Staatsministerium für Gesundheit und Pflege angeknüpft“, berichtet Hannelore König, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. Sie wurde begleitet von Barbara Kronfeldner, Referatsleiterin MFA, Marion Schellmann, stellvertretende Referatsleiterin ZFA und Vorstandsmitglied im Landesverband Süd sowie Margit Büttner, MFA, VERAH und NäPA aus dem hausärztlichen Bereich und Mitglied der Tarifkommission.
Die Verbandsvertreterinnen beschrieben die drohende Überlastung der MFA insbesondere in den hausärztlichen Praxen. Neben der normalen ambulanten Versorgung gelte es im Rahmen der Pandemiebekämpfung, der verstärkten Teststrategie und der zunehmenden Zahl der Corona-Impfungen immer mehr Aufgaben zu bewältigen. Margit Büttner schilderte authentisch aus ihrem Praxisalltag: So sei bereits die Terminvergabe im Rahmen der Priorisierung, die durch die begrenzte Verfügbarkeit des Impfstoffs bedingt ist, mit massenhaft eingehenden Telefonaten verbunden. Staatsminister Holetschek sicherte zu, diese Probleme bei der Aufhebung der Priorisierung und dem Einsatz der Betriebsärzte zu berücksichtigen und dies auch mit in die Beratungen der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) auf Bundesebene zu nehmen.
Ein weiterer Themenschwerpunkt war der Fachkräftemangel bei MFA und ZFA in Bayern, der aus Sicht des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. nur gemeinsam mit allen Akteuren im Gesundheitswesen gelöst werden kann. Dieses Thema soll weiterhin in enger Abstimmung mit dem Staatsministerium beraten werden, um gemeinsam Lösungen zu suchen. „Auf diese Weise können Impulse aus der ärztlichen und zahnärztlichen ambulanten Versorgung von den Gesundheitsberufen MFA und ZFA direkt eingebracht werden“, so Barbara Kronfeldner und Marion Schellmann. Beide verwiesen auf die zentrale Rolle der MFA und ZFA als Mittler*innen zwischen Patientinnen, Patienten und Ärzteschaft und zeigten auf, wie wichtig es ist, dass man mit ihnen und nicht über sie spricht.
Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. begrüßt das Antragspaket der Regierungsfraktion der CSU und FREIE WÄHLER im Bayerischen Landtag für mehr Wertschätzung für die medizinischen Fachangestellten, die in den zuständigen Ausschüssen beraten werden. Im Novellierungsverfahren der Ausbildungsordnung für ZFA ist der Verband medizinischer Fachberufe e.V. als Sachverständiger der Arbeitnehmerseite aktiv eingebunden. Die Ausbildungsordnung für MFA aus dem Jahr 2006 muss ebenfalls neu geordnet werden: Hier sind Gespräche mit den Sozialpartnern in Planung.
„Wir konnten somit aufzeigen, dass der Verband medizinischer Fachberufe e.V. auch in die Umsetzung der neuen Ausbildungsordnungen über die Berufsbildungsausschüsse und Prüfungsausschüsse auf Landesebene eingebunden ist“, fasst Hannelore König einen weiteren Aspekt des Gesprächs zusammen. „Auch die Aufstiegsfortbildungen entwickelt unser Verband gemeinsam mit den Sozialpartnern auf Bundes- und Landesebene proaktiv weiter. Die Zusammenarbeit mit der Ärzte- und Zahnärztekammer bei den bildungspolitischen Themen ist ausgesprochen konstruktiv und wertschätzend. Die Verbesserung der Qualität der Ausbildung von MFA und ZFA ist dabei ein gemeinsames Ziel.“
Ein weiterer Gesprächspunkt waren die Berufsschulstandorte für MFA und ZFA sowie die Förderung der Digitalisierung in den Berufsschulen. Es gelte, so die Attraktivität dieser dualen Gesundheitsberufe zu erhöhen und die Ausbildung auf die digitalen Anwendungen vorzubereiten.
„Denn auch bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens sind MFA und ZFA direkt eingebunden. Sie kennen die Patientinnen und Patienten und das Gesundheitswesen über die Sektorengrenzen hinaus und übernehmen an den Schnittstellen eine entscheidende Lotsenfunktion. Diese zentrale Rolle können MFA und ZFA umsetzen, weil sie sowohl medizinische bzw. zahnmedizinische als auch verwaltende Kompetenzen besitzen“, erinnert Hannelore König. „Bedauerlicherweise werden MFA und ZFA aber von der Politik, der Öffentlichkeit und den Medien – selbst in der Pandemie - übersehen. Wir setzen uns als Interessenvertretung bundesweit für ca. 618.000 Berufsangehörige in Arzt- und Zahnarztpraxen ein, in Bayern sind es rund 72.600 MFA und 37.100 ZFA.“
Zudem wurden die Abwanderungen der MFA und ZFA in andere Bereiche des Gesundheitswesens und die Förderung des betrieblichen Gesundheitsmanagements in Arzt- und Zahnarztpraxen besprochen. Die Gegenfinanzierung von Tarifsteigerungen analog den Pflegekräften und die fehlenden Tarifverträge für die ZFA in Bayern wurden ebenfalls problematisiert.
Staatsminister Klaus Holetschek und Josef Zellmeier haben sich für den konstruktiven Dialog und den enormen Einsatz der MFA und ZFA ausdrücklich bedankt und betont, dass ohne diese Berufsangehörigen das ambulante Gesundheitswesen nicht funktionieren würde. Geplant ist ein regelmäßiger Austausch.