23.8.2021 | aktuelle Meldung
Weniger positiv: Die Ärzt*innen rechnen damit, dass sie bis Ende August ca. 4,5 Prozent der bisherigen Lieferungen nicht verimpfen können. Das ist etwa die Hälfte der derzeit in den Arztpraxen lagernden COVID-19-Impfstoffe. Besonders betroffen sind die Vektorimpfstoffe der Hersteller AstraZeneca und Johnson & Johnson. Hier liegt der Anteil der voraussichtlich nicht mehr verimpfbaren Dosen nach Einschätzung der Arztpraxen bei rund 15 bis 20 Prozent. Beim mRNA-Impfstoff von Biontech sehen die Befragten lediglich 2 bis 3 Prozent der gelieferten Dosen als demnächst nicht mehr verimpfbar an, meldet das Zi.
Als Hauptgrund für die Impfzurückhaltung in der Bevölkerung wurden Zweifel an der Sicherheit des Impfstoffs angegeben. Dies dürfte es künftig weiter erschweren, die Vials voll auszuschöpfen. Voraussetzung für einen effizienten Impfeinsatz wäre nach Ansicht vieler Befragter daher die Verfügbarkeit von Einzeldosen.
Der Abgleich zwischen der bisherigen Liefermenge in die Praxen und der bis dato über die Kassenärztliche Bundesvereinigung dokumentierten Impfungen zeige, dass maximal 10 Prozent der bisherigen Liefermenge derzeit nicht verimpfbar sei, so das Zi weiter. Im Einzelnen wären dies ca. 1,1 Millionen Dosen AstraZeneca, fast 400.000 Dosen Johnson & Johnson sowie etwa 1,7 Millionen Einheiten Biontech.
Nach Angaben der Befragten wurden bisher kaum Vials verworfen. „Insbesondere die Vektorimpfstoffe gelten mittlerweile aber als kaum noch verimpfbar. Diese werden auch nur noch von sehr wenigen Praxen in kleinen Mengen bestellt. Die Weltgesundheitsorganisation hat auf den andauernden Impfstoffmangel in vielen ärmeren Ländern hingewiesen. Ethisch scheint es daher dringend geboten, nicht benötigte Vials für internationale Impfstoffspenden einzusammeln, bevor sie unbrauchbar werden. Pro Praxis sind es oft aber nur wenige Vials eines Impfstoffs. Hier ist das Bundesgesundheitsministerium aufgerufen, zügig rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen zu schaffen, die von Praxen einfach umgesetzt werden können“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried.
Impfberatung mehr auf individuellen Schutz fokussieren
Auffällig sei, dass über 90 Prozent der an der Zi-Befragung teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte die größten Impfhindernisse in Zweifeln der Bevölkerung an der Sicherheit der Impfung sähen, so von Stillfried weiter: „Statt den Gemeinschaftsschutz der Impfung zu betonen, sollte die Impfberatung daher auf die Sicherheit der Impfung und den individuellen Schutz fokussieren, der durch die Impfung erreicht werden kann. Der damit verbundene steigende Beratungsaufwand und die Schwierigkeiten sechs und mehr Patientinnen und Patienten auf einen Impftermin zu konzentrieren, machen aus Sicht der Befragten dringend Einzeldosen erforderlich. Wir sehen hier Politik und Industrie in der Pflicht, dies jetzt schnell umzusetzen. Damit kann das Impfen in Zukunft noch effizienter und ressourcenschonender geplant werden."
Umstellung auf Einzeldosen notwendig
Dieser Forderung schließt sich auch Hannelore König vom Verband medizinischer Fachberufe e.V. an: "Die Impfkampagne in den Arztpraxen würde auch für die Medizinischen Fachangestellten um vieles stressfreier und für die Patientinnen und Patienten sicherer, wenn die Pharmafirmen Einzeldosen anbieten. Denn so ist es einfacher, die Impfung in den normalen Praxisalltag zu integrieren. Gleichzeitig könnten damit Fehler beim Aufziehen und der Handhabung der Injektionen vermieden werden. Hier ist die Politik gefordert."
Praxisteams erfüllen Vorbildfunktion
Nach einer aktuellen Blitzumfrage des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) erfüllen die Praxisteams mit ihrem Impfeinsatz eine wichtige gesellschaftliche Vorbildfunktion: Die Impfquote der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten liegt bei 97,7 Prozent und die des Praxispersonals bei 90,4 Prozent und damit weiter über den Durchschnitt der Bevölkerung.Weniger positiv: Die Ärzt*innen rechnen damit, dass sie bis Ende August ca. 4,5 Prozent der bisherigen Lieferungen nicht verimpfen können. Das ist etwa die Hälfte der derzeit in den Arztpraxen lagernden COVID-19-Impfstoffe. Besonders betroffen sind die Vektorimpfstoffe der Hersteller AstraZeneca und Johnson & Johnson. Hier liegt der Anteil der voraussichtlich nicht mehr verimpfbaren Dosen nach Einschätzung der Arztpraxen bei rund 15 bis 20 Prozent. Beim mRNA-Impfstoff von Biontech sehen die Befragten lediglich 2 bis 3 Prozent der gelieferten Dosen als demnächst nicht mehr verimpfbar an, meldet das Zi.
Als Hauptgrund für die Impfzurückhaltung in der Bevölkerung wurden Zweifel an der Sicherheit des Impfstoffs angegeben. Dies dürfte es künftig weiter erschweren, die Vials voll auszuschöpfen. Voraussetzung für einen effizienten Impfeinsatz wäre nach Ansicht vieler Befragter daher die Verfügbarkeit von Einzeldosen.
Der Abgleich zwischen der bisherigen Liefermenge in die Praxen und der bis dato über die Kassenärztliche Bundesvereinigung dokumentierten Impfungen zeige, dass maximal 10 Prozent der bisherigen Liefermenge derzeit nicht verimpfbar sei, so das Zi weiter. Im Einzelnen wären dies ca. 1,1 Millionen Dosen AstraZeneca, fast 400.000 Dosen Johnson & Johnson sowie etwa 1,7 Millionen Einheiten Biontech.
Nach Angaben der Befragten wurden bisher kaum Vials verworfen. „Insbesondere die Vektorimpfstoffe gelten mittlerweile aber als kaum noch verimpfbar. Diese werden auch nur noch von sehr wenigen Praxen in kleinen Mengen bestellt. Die Weltgesundheitsorganisation hat auf den andauernden Impfstoffmangel in vielen ärmeren Ländern hingewiesen. Ethisch scheint es daher dringend geboten, nicht benötigte Vials für internationale Impfstoffspenden einzusammeln, bevor sie unbrauchbar werden. Pro Praxis sind es oft aber nur wenige Vials eines Impfstoffs. Hier ist das Bundesgesundheitsministerium aufgerufen, zügig rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen zu schaffen, die von Praxen einfach umgesetzt werden können“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried.
Impfberatung mehr auf individuellen Schutz fokussieren
Auffällig sei, dass über 90 Prozent der an der Zi-Befragung teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte die größten Impfhindernisse in Zweifeln der Bevölkerung an der Sicherheit der Impfung sähen, so von Stillfried weiter: „Statt den Gemeinschaftsschutz der Impfung zu betonen, sollte die Impfberatung daher auf die Sicherheit der Impfung und den individuellen Schutz fokussieren, der durch die Impfung erreicht werden kann. Der damit verbundene steigende Beratungsaufwand und die Schwierigkeiten sechs und mehr Patientinnen und Patienten auf einen Impftermin zu konzentrieren, machen aus Sicht der Befragten dringend Einzeldosen erforderlich. Wir sehen hier Politik und Industrie in der Pflicht, dies jetzt schnell umzusetzen. Damit kann das Impfen in Zukunft noch effizienter und ressourcenschonender geplant werden."
Umstellung auf Einzeldosen notwendig
Dieser Forderung schließt sich auch Hannelore König vom Verband medizinischer Fachberufe e.V. an: "Die Impfkampagne in den Arztpraxen würde auch für die Medizinischen Fachangestellten um vieles stressfreier und für die Patientinnen und Patienten sicherer, wenn die Pharmafirmen Einzeldosen anbieten. Denn so ist es einfacher, die Impfung in den normalen Praxisalltag zu integrieren. Gleichzeitig könnten damit Fehler beim Aufziehen und der Handhabung der Injektionen vermieden werden. Hier ist die Politik gefordert."