20.9.2021 | Pressemeldung
So gaben die Parteien zwar an, zur Fachkräftesicherung bei Medizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten (MFA und ZFA) sei eine Steigerung der Attraktivität dieser Berufe notwendig. Die Wege dahin formulierten sie allerdings wenig konkret. Als Lösungen werden allgemein gute Bezahlung, familienfreundliche Arbeitsbedingungen, Stärkung der dualen Ausbildung, Karrierepfade und bessere Work-Life-Balance genannt.
„Einen unmittelbaren Handlungsbedarf bei der Lohndifferenz der MFA und ZFA zu anderen Gesundheitsberufen sieht die Mehrheit der Parteien nicht“, bemerkt Hannelore König. „Dabei ist es dringend notwendig, dass die Tarifsteigerungen analog zu den Pflegeberufen gegenfinanziert werden. Dies allein den Praxisinhaber*innen zu überlassen, hat die Situation unserer Berufe in den letzten 16 Jahren nicht grundlegend verbessert. Hier sollte sich die zukünftige Regierung nicht wegducken, sondern ein Förderprogramm für Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte auf den Weg bringen. Die wichtige Rolle dieser Berufe haben uns die Parteien immer wieder bestätigt.“
Schwieriger sei es, wenn man die Antworten zur Rolle der Zahntechniker*innen betrachtet, so Hannelore König weiter. Zwar setzen alle auf die deutschen Qualitätsstandards bei der Herstellung von Zahnersatz. Antworten, wie der Fachkräftemangel zu beheben sei, suche man aber vergeblich. Ebenso gingen nur zwei Parteien darauf ein, welche Entwicklungsmöglichkeiten sie für Tiermedizinische Fachangestellte sehen. Als erfreulich bewertet sie, dass sich alle Parteien für eine Verbesserung beim Arbeitsschutz und für wirksame Kontrollen einsetzen.
Zum Thema bessere Qualität der Ausbildung in Arzt-, Zahnarzt- und Tierarztpraxen wurde unter anderem die Stärkung des Lernorts Berufsschule angeführt. „Das ist ein wichtiger Ansatz“, stimmt Hannelore König zu. „Dass sich aber keine der Parteien für die Ausbildungseignung auch bei den freien Berufen einsetzt, ist enttäuschend. Überhaupt nicht nachvollziehbar sind die Verweise auf das neu geordnete MTA-Gesetz und die Abschaffung des Schulgeldes. Unsere Berufe werden nach Berufsbildungsgesetz ausgebildet und müssen kein Schulgeld bezahlen, sondern erhalten eine Ausbildungsvergütung. So viel Einblick in das Ausbildungssystem der Gesundheitsberufe hätten wir den Politiker*innen schon zugetraut.“
Hintergrund:
CDU/CSU, SPD, FDP, Die Linke sowie Bündnis 90/Die Grünen hatten Formulare auf ihren Webseiten eingerichtet, über die die Wahlprüfsteine übermittelt wurden. Diese Möglichkeit gab es bei der AFD nicht.
Bundestagswahl und die Mühen der Parteien mit den Beschäftigten im ambulanten Gesundheitswesen
„Die Antworten auf die Wahlprüfsteine des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. machen deutlich, dass die Parteien ihre Mühe haben, Aussagen über das ambulante Gesundheitswesen und die dort mehr als 600.000 beschäftigten Medizinischen, Tiermedizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten sowie angestellten Zahntechniker*innen zu treffen.“ Dieses Fazit zieht Verbandspräsidentin Hannelore König. Sie rät ihren Kolleginnen und Kollegen in den Arzt-, Tierarzt- und Zahnarztpraxen sowie zahntechnischen Laboratorien dennoch, sich die Antworten unbedingt anzuschauen.So gaben die Parteien zwar an, zur Fachkräftesicherung bei Medizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten (MFA und ZFA) sei eine Steigerung der Attraktivität dieser Berufe notwendig. Die Wege dahin formulierten sie allerdings wenig konkret. Als Lösungen werden allgemein gute Bezahlung, familienfreundliche Arbeitsbedingungen, Stärkung der dualen Ausbildung, Karrierepfade und bessere Work-Life-Balance genannt.
„Einen unmittelbaren Handlungsbedarf bei der Lohndifferenz der MFA und ZFA zu anderen Gesundheitsberufen sieht die Mehrheit der Parteien nicht“, bemerkt Hannelore König. „Dabei ist es dringend notwendig, dass die Tarifsteigerungen analog zu den Pflegeberufen gegenfinanziert werden. Dies allein den Praxisinhaber*innen zu überlassen, hat die Situation unserer Berufe in den letzten 16 Jahren nicht grundlegend verbessert. Hier sollte sich die zukünftige Regierung nicht wegducken, sondern ein Förderprogramm für Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte auf den Weg bringen. Die wichtige Rolle dieser Berufe haben uns die Parteien immer wieder bestätigt.“
Schwieriger sei es, wenn man die Antworten zur Rolle der Zahntechniker*innen betrachtet, so Hannelore König weiter. Zwar setzen alle auf die deutschen Qualitätsstandards bei der Herstellung von Zahnersatz. Antworten, wie der Fachkräftemangel zu beheben sei, suche man aber vergeblich. Ebenso gingen nur zwei Parteien darauf ein, welche Entwicklungsmöglichkeiten sie für Tiermedizinische Fachangestellte sehen. Als erfreulich bewertet sie, dass sich alle Parteien für eine Verbesserung beim Arbeitsschutz und für wirksame Kontrollen einsetzen.
Zum Thema bessere Qualität der Ausbildung in Arzt-, Zahnarzt- und Tierarztpraxen wurde unter anderem die Stärkung des Lernorts Berufsschule angeführt. „Das ist ein wichtiger Ansatz“, stimmt Hannelore König zu. „Dass sich aber keine der Parteien für die Ausbildungseignung auch bei den freien Berufen einsetzt, ist enttäuschend. Überhaupt nicht nachvollziehbar sind die Verweise auf das neu geordnete MTA-Gesetz und die Abschaffung des Schulgeldes. Unsere Berufe werden nach Berufsbildungsgesetz ausgebildet und müssen kein Schulgeld bezahlen, sondern erhalten eine Ausbildungsvergütung. So viel Einblick in das Ausbildungssystem der Gesundheitsberufe hätten wir den Politiker*innen schon zugetraut.“
Hintergrund:
CDU/CSU, SPD, FDP, Die Linke sowie Bündnis 90/Die Grünen hatten Formulare auf ihren Webseiten eingerichtet, über die die Wahlprüfsteine übermittelt wurden. Diese Möglichkeit gab es bei der AFD nicht.