3.11.2021 | Pressemeldung
Wertschätzung ist die Basis einer jeden guten Beziehung. Das gilt auch gesamtgesellschaftlich gesehen und erst recht für medizinisches Fachpersonal – gleich, ob Pflegefachkräfte oder Medizinische Fachangestellte (MFA). Allerdings wird die Bedeutung der Niedergelassenen und ihrer Mitarbeiter*innen in den Praxen durch die Politik nicht wahrgenommen – weder bei der Betreuung von COVID-Erkrankten und den täglichen Abstrichen zur Inzidenzermittlung oder beim Impfen noch bei der normalen medizinischen Betreuung. Auch die Koalitionsgespräche geben dort noch kein positives Signal!
Bei einem Treffen der Ärztegenossenschaft Nord (äg Nord) mit zwei Vertreterinnen des Verbandes medizinischer Fachberufe, der Präsidentin Hannelore König und der 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Nord, Martina Erichson, fand die Präsidentin klare Worte: „Was MFA in der Pandemie geleistet haben, ist weder den Politiker*Innen, noch den Krankenkassen bewusst!“ Nach wie vor seien ihre Kolleg*innen für die Gesundheitspolitik und deren Finanzierung unsichtbar. Dies gelte es unbedingt zu verändern.
Immer noch werden viele MFA unterhalb der Niedriglohnschwelle bezahlt, was in keiner Relation zu der täglichen Herausforderung im Praxisalltag und der Qualifikation der Mitarbeitenden steht. Die erschreckende Konsequenz daraus ist, dass es immer häufiger zu Erkrankungen wie Burn-out und zu Abwanderung in andere Gesundheitsbereiche oder schlimmer noch zu einem kompletten Ausstieg aus dem Gesundheitswesen kommt. Die Funktionsfähigkeit der Praxen und damit die ambulante Versorgung steht auf dem Spiel, sind sich beide Organisationen einig.
Wie jüngst vom NAV-Virchow-Bund geäußert, sieht auch die Genossenschaft keinen anderen Weg, als die zeitnahe Gegenfinanzierung von Lohnkosten gesetzlich zu regeln. „Um unser Personal besser bezahlen zu können, muss mindestens der Orientierungspunktwert mit jedem Tarifabschluss adäquat steigen und letztendlich müssen die Budgets in der Grundversorgung abgeschafft werden“, fordert Dr. Svante Gehring, Hausarzt und 1. Sprecher der äg Nord. Er beobachtet in seinem Einzugsbereich inzwischen Praxen, bei denen Ärzt*innen teilweise den Empfang selbst bespielen müssen, da sie keine MFA-Stellen mehr nachbesetzt bekommen.“ Er sieht daher die Koalitionäre in der Pflicht, wenn sie eine flächendeckende, wohnortnahe Versorgung – wie im Sondierungspapier fixiert – haben möchten, auch für faire und leistungsgerechte Rahmenbedingungen in der ambulanten Versorgung zu sorgen. „Es wäre ja schon mal ein erster Schritt“, so Gehring weiter, „wenn in einem Koalitionsvertrag niedergelassene Ärzt*innen und MFA überhaupt eine Erwähnung finden würden. Denn ohne die niedergelassene Ärzteschaft und ihre Mitarbeiter*Innen wird ein Umbau in der Gesundheitsversorgung nicht gelingen“.
Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. und die äg Nord sind sich daher einig, es darf nicht passieren, dass weiterhin hochqualifiziertes Praxispersonal von Kliniken, Pflegeeinrichtungen oder Krankenkassenverwaltungen mit besseren Verdienstmöglichkeiten abgeworben werden. Das Ungleichgewicht der Löhne zum Berufseinstieg im Gesundheitswesen sei alarmierend – der tarifliche Stundenlohn einer Pflegefachkraft oder Sozialversicherungsfachangestellten einer Krankenkasse beliefe sich derzeit auf ca. 17,00 Euro, wo hingegen der einer ebenso qualifizierten MFA bei 12,50 Euro läge.
Mehr Wertschätzung und leistungsgerechte Vergütung für medizinisches Fachpersonal in Arztpraxen gefordert
Gemeinsame Pressemitteilung von Verband medizinischer Fachberufe und Ärztegenossenschaft NordWertschätzung ist die Basis einer jeden guten Beziehung. Das gilt auch gesamtgesellschaftlich gesehen und erst recht für medizinisches Fachpersonal – gleich, ob Pflegefachkräfte oder Medizinische Fachangestellte (MFA). Allerdings wird die Bedeutung der Niedergelassenen und ihrer Mitarbeiter*innen in den Praxen durch die Politik nicht wahrgenommen – weder bei der Betreuung von COVID-Erkrankten und den täglichen Abstrichen zur Inzidenzermittlung oder beim Impfen noch bei der normalen medizinischen Betreuung. Auch die Koalitionsgespräche geben dort noch kein positives Signal!
Bei einem Treffen der Ärztegenossenschaft Nord (äg Nord) mit zwei Vertreterinnen des Verbandes medizinischer Fachberufe, der Präsidentin Hannelore König und der 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Nord, Martina Erichson, fand die Präsidentin klare Worte: „Was MFA in der Pandemie geleistet haben, ist weder den Politiker*Innen, noch den Krankenkassen bewusst!“ Nach wie vor seien ihre Kolleg*innen für die Gesundheitspolitik und deren Finanzierung unsichtbar. Dies gelte es unbedingt zu verändern.
Immer noch werden viele MFA unterhalb der Niedriglohnschwelle bezahlt, was in keiner Relation zu der täglichen Herausforderung im Praxisalltag und der Qualifikation der Mitarbeitenden steht. Die erschreckende Konsequenz daraus ist, dass es immer häufiger zu Erkrankungen wie Burn-out und zu Abwanderung in andere Gesundheitsbereiche oder schlimmer noch zu einem kompletten Ausstieg aus dem Gesundheitswesen kommt. Die Funktionsfähigkeit der Praxen und damit die ambulante Versorgung steht auf dem Spiel, sind sich beide Organisationen einig.
Wie jüngst vom NAV-Virchow-Bund geäußert, sieht auch die Genossenschaft keinen anderen Weg, als die zeitnahe Gegenfinanzierung von Lohnkosten gesetzlich zu regeln. „Um unser Personal besser bezahlen zu können, muss mindestens der Orientierungspunktwert mit jedem Tarifabschluss adäquat steigen und letztendlich müssen die Budgets in der Grundversorgung abgeschafft werden“, fordert Dr. Svante Gehring, Hausarzt und 1. Sprecher der äg Nord. Er beobachtet in seinem Einzugsbereich inzwischen Praxen, bei denen Ärzt*innen teilweise den Empfang selbst bespielen müssen, da sie keine MFA-Stellen mehr nachbesetzt bekommen.“ Er sieht daher die Koalitionäre in der Pflicht, wenn sie eine flächendeckende, wohnortnahe Versorgung – wie im Sondierungspapier fixiert – haben möchten, auch für faire und leistungsgerechte Rahmenbedingungen in der ambulanten Versorgung zu sorgen. „Es wäre ja schon mal ein erster Schritt“, so Gehring weiter, „wenn in einem Koalitionsvertrag niedergelassene Ärzt*innen und MFA überhaupt eine Erwähnung finden würden. Denn ohne die niedergelassene Ärzteschaft und ihre Mitarbeiter*Innen wird ein Umbau in der Gesundheitsversorgung nicht gelingen“.
Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. und die äg Nord sind sich daher einig, es darf nicht passieren, dass weiterhin hochqualifiziertes Praxispersonal von Kliniken, Pflegeeinrichtungen oder Krankenkassenverwaltungen mit besseren Verdienstmöglichkeiten abgeworben werden. Das Ungleichgewicht der Löhne zum Berufseinstieg im Gesundheitswesen sei alarmierend – der tarifliche Stundenlohn einer Pflegefachkraft oder Sozialversicherungsfachangestellten einer Krankenkasse beliefe sich derzeit auf ca. 17,00 Euro, wo hingegen der einer ebenso qualifizierten MFA bei 12,50 Euro läge.