30.3.2022 | Pressemeldung
Die Zahntechnik-Branche schlägt Alarm. Auf der Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI) am 24. März in Leipzig haben die Delegierten einstimmig zwei Resolutionen verabschiedet. Ihr Appell an die Politik: Aussetzung der Preisbindung an die durchschnittliche Veränderungsrate der beitragspflichtigen Einnahmen aller Mitglieder der Krankenkassen (§ 71 Abs. 3 SGB V) sowie Maßnahmen zur Entlastung der Ausbildungsbetriebe.
Der Verband medizinischer Fachberufe e.V., der als Berufsverband und Gewerkschaft neben Medizinischen, Tiermedizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten auch die Interessen der angestellten Zahntechniker*innen vertritt, unterstützt diese Forderungen.
„Wir beobachten den Arbeitsmarkt im Zahntechnikerhandwerk schon eine ganze Weile“, erklärt dazu Hannelore König, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. „2017 lag die Arbeitslosen-Stellen-Relation laut Bundesagentur für Arbeit erstmals unter eins. Ende Februar 2022 wurden bundesweit 1079 Zahntechniker*innen als arbeitslos gemeldet. Dem standen 1551 offene Stellen gegenüber. In einigen Flächenländern im Norden, Osten und Süden ist der bestehende Fachkräfteengpass noch größer und keine Besserung in Sicht. Denn durch den demografischen Wandel werden in den nächsten Jahren viele Beschäftigte aus dem Erwerbsleben ausscheiden und der Bedarf an Zahnersatz bei der immer älter werdenden Bevölkerung deutlich steigen. Gleichzeitig sinkt die Zahl der ausbildenden Betriebe seit Jahren. Es mangelt an qualifizierten Bewerbungen, denn Studium und industrielle Ausbildungsbetriebe sind für junge Menschen wegen der besseren Verdienstmöglichkeiten häufig attraktiver. Die Politik ist gefordert, sowohl die duale Ausbildung als auch das Gesundheitshandwerk Zahntechnik zu stärken. Es darf nicht länger sein, dass Arbeit für und am Menschen so viel weniger wertgeschätzt wird.“
Zahntechnische Betriebe sind bei den Preisen an die Grundlohnsummensteigerung gebunden. Durch die stark steigenden Material- und Energiekosten, ist eine Fertigung von Regelversorgungen derzeit wirtschaftlich kaum mehr tragbar.
„Wir befürchten einen entsprechend negativen Einfluss auf die Lohnentwicklung der angestellten Zahntechniker*innen“, ergänzt Karola Krell, Referatsleiterin Zahntechnik im Verband medizinischer Fachberufe e.V. „Auch wenn unsere Umfrage im Februar 2022 ergeben hat, dass die Löhne insgesamt seit 2017 gestiegen sind, so gab doch jede*r fünfte Umfrageteilnehmende an, weniger als 13,18 Euro brutto pro Stunde zu erhalten und damit zum Niedriglohnbereich zu gehören. 13 Prozent werden von der Erhöhung des Mindestlohnes auf 12 Euro profitieren. Zudem sagte fast die Hälfte der Befragten, sie sei unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen und fast ein Viertel hat in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einige Male im Monat darüber nachgedacht, aus dem Beruf auszusteigen.“
Um weiterhin eine patientennahe Versorgung der Bevölkerung mit Zahnersatz zu gewährleisten, müssen die Rahmenbedingungen für die Dentallabore zeitnah verbessert werden, stellten beide Verbandsvertreterinnen fest. Die verantwortlichen Politiker*innen dürften die Sorgen der Inhaber*innen und Beschäftigten in den zahntechnischen Laboren nicht länger ignorieren, sonst wirke sich der Fachkräfteengpass negativ auf die Versorgung mit Zahnersatz aus und gefährde damit die Mundgesundheit der Bevölkerung.
Zahntechnik: Handwerk, Beschäftigte und Mundgesundheit durch Inflation gefährdet
Verband medizinischer Fachberufe e.V. unterstützt Forderungen des VDZIDie Zahntechnik-Branche schlägt Alarm. Auf der Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI) am 24. März in Leipzig haben die Delegierten einstimmig zwei Resolutionen verabschiedet. Ihr Appell an die Politik: Aussetzung der Preisbindung an die durchschnittliche Veränderungsrate der beitragspflichtigen Einnahmen aller Mitglieder der Krankenkassen (§ 71 Abs. 3 SGB V) sowie Maßnahmen zur Entlastung der Ausbildungsbetriebe.
Der Verband medizinischer Fachberufe e.V., der als Berufsverband und Gewerkschaft neben Medizinischen, Tiermedizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten auch die Interessen der angestellten Zahntechniker*innen vertritt, unterstützt diese Forderungen.
„Wir beobachten den Arbeitsmarkt im Zahntechnikerhandwerk schon eine ganze Weile“, erklärt dazu Hannelore König, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. „2017 lag die Arbeitslosen-Stellen-Relation laut Bundesagentur für Arbeit erstmals unter eins. Ende Februar 2022 wurden bundesweit 1079 Zahntechniker*innen als arbeitslos gemeldet. Dem standen 1551 offene Stellen gegenüber. In einigen Flächenländern im Norden, Osten und Süden ist der bestehende Fachkräfteengpass noch größer und keine Besserung in Sicht. Denn durch den demografischen Wandel werden in den nächsten Jahren viele Beschäftigte aus dem Erwerbsleben ausscheiden und der Bedarf an Zahnersatz bei der immer älter werdenden Bevölkerung deutlich steigen. Gleichzeitig sinkt die Zahl der ausbildenden Betriebe seit Jahren. Es mangelt an qualifizierten Bewerbungen, denn Studium und industrielle Ausbildungsbetriebe sind für junge Menschen wegen der besseren Verdienstmöglichkeiten häufig attraktiver. Die Politik ist gefordert, sowohl die duale Ausbildung als auch das Gesundheitshandwerk Zahntechnik zu stärken. Es darf nicht länger sein, dass Arbeit für und am Menschen so viel weniger wertgeschätzt wird.“
Zahntechnische Betriebe sind bei den Preisen an die Grundlohnsummensteigerung gebunden. Durch die stark steigenden Material- und Energiekosten, ist eine Fertigung von Regelversorgungen derzeit wirtschaftlich kaum mehr tragbar.
„Wir befürchten einen entsprechend negativen Einfluss auf die Lohnentwicklung der angestellten Zahntechniker*innen“, ergänzt Karola Krell, Referatsleiterin Zahntechnik im Verband medizinischer Fachberufe e.V. „Auch wenn unsere Umfrage im Februar 2022 ergeben hat, dass die Löhne insgesamt seit 2017 gestiegen sind, so gab doch jede*r fünfte Umfrageteilnehmende an, weniger als 13,18 Euro brutto pro Stunde zu erhalten und damit zum Niedriglohnbereich zu gehören. 13 Prozent werden von der Erhöhung des Mindestlohnes auf 12 Euro profitieren. Zudem sagte fast die Hälfte der Befragten, sie sei unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen und fast ein Viertel hat in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einige Male im Monat darüber nachgedacht, aus dem Beruf auszusteigen.“
Um weiterhin eine patientennahe Versorgung der Bevölkerung mit Zahnersatz zu gewährleisten, müssen die Rahmenbedingungen für die Dentallabore zeitnah verbessert werden, stellten beide Verbandsvertreterinnen fest. Die verantwortlichen Politiker*innen dürften die Sorgen der Inhaber*innen und Beschäftigten in den zahntechnischen Laboren nicht länger ignorieren, sonst wirke sich der Fachkräfteengpass negativ auf die Versorgung mit Zahnersatz aus und gefährde damit die Mundgesundheit der Bevölkerung.