5.12.2022 | aktuelle Meldung
Auch interessant zu lesen in diesem Schwerpunktheft: Berichte über die Erfahrungen einer Ausbildungsberaterin, einer Auszubildenden und einer gelernten Arzthelferin, die ohne Abitur studiert hat und heute als Fachärztin für Innere Medizin und Allgemeinmedizin tätig ist.
MFA - Schwerpunkt im Ärzteblatt Rheinland-Pfalz
Die Wertschätzung von Medizinischen Fachangestellten in der Praxis ist Schwerpunktthema der Dezember-Ausgabe des Ärzteblattes Rheinland-Pfalz. Verschiedene Beiträge, darunter auch vom Verband medizinischer Fachberufe e.V., beschäftigen sich mit dem aktuellen Fachkräftemangel, Problemen in der Ausbildung, Möglichkeiten, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und Karriereaussichten für MFA. Hier Auszüge:- "Beim Thema Ausbildung entscheidet sich bereits sehr früh, ob man junge Menschen für den Beruf der MFA begeistern kann oder nicht. Und hier, so zeigt meine Erfahrung aus langer Prüfertätigkeit, liegt bei gar nicht so wenigen Kolleginnen und Kollegen etwas im Argen. Die oder der Auszubildende darf eben nicht die kostengünstige Arbeitskraft sein, die immer wieder nur wenige Tätigkeiten ausübt oder, was auch immer wieder vorkommt, drei Jahre nur an der Anmeldung sitzt." (Dr. Jürgen Hoffart, Hauptgeschäftsführer der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz)
- "Der einfachste Schritt könnte direkt in den Arztpraxen umgesetzt werden: Chefinnen und Chefs, die ihren Angestellten gegenüber Wertschätzung ausdrücken, die im Team nach Lösungen suchen, die sich bei verbalen oder handgreiflichen Attacken vor ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen. Denn im Sprechzimmer hat sich der größte Teil der Aggressionen schon wieder gelegt. Die vmf-Umfrage zeigte auch, dass nur 46 Prozent der MFA mit der Wertschätzung durch den oder die Arbeitgeber/in zufrieden beziehungsweise sehr zufrieden waren. Ebenfalls vor Ort umgesetzt werden sollte die Tarifbindung im Arbeitsvertrag. Jede vierte MFA gab bei der Umfrage an, unter Tarif bezahlt zu werden. Zur Tarifbindung gehört die richtige Eingruppierung nach Berufsjahren und Tätigkeitsgruppe. Die Tarifpartner verstehen die ausgehandelten Verträge als Mindestbedingungen." (Hannelore König, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V.)
- "Uns als Hausärzteverband ist bekannt, dass einige Praxen ihre Tätigkeit reduzieren müssen, weil sie Stellen für Medizinische Fachangestellte nicht nachbesetzen können. Kleine Praxen scheinen da noch mehr Probleme zu haben als größere Praxisverbünde. In manchen Regionen scheint der Markt wie leergefegt. ... Gleichzeitig müssen wir auch mit den MFA-Verdienstmöglichkeiten Schritt halten können. Daher ist es beispielsweise notwendig, die gesetzlichen Vorgaben zur jährlichen Anpassung des Orientierungswertes zu novellieren, damit Tarifsteigerungen des Praxispersonals bei den Honorarverhandlungen mit den Krankenkassen einbezogen werden können." (Dr. Heidi Weber 2. Vorsitzende des Hausärzteverbandes Rheinland-Pfalz)
- "Da ist es schon ein Hohn und ein Schlag ins Gesicht der MFA, wenn ihnen die Bundesregierung einen Bonus verweigert, den sie in Anbetracht ihrer Leistungen während der Pandemie mehr als verdient hätten. Diese Verweigerungshaltung der Ampelkoalition ist das eindeutig falsche Signal. Es macht insbesondere das Berufsbild nicht attraktiver und das in einer Phase des stetig wachsenden Fachkräftemangels, der inzwischen ein bedrohliches Ausmaß angenommen hat und sich in den kommenden Jahren noch verschärfen wird." (Dr. Dirk Heinrich, Vorstandsvorsitzender des Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. SpiFa)
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