4.1.2023 | aktuelle Meldung
Heute hat der Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V. (Virchowbund) die Arztpraxen dazu aufgerufen, den Praxisbetrieb auf eine Vier-Tage-Woche umzustellen. Die ambulante Versorgung durch niedergelassene Haus- und Fachärzte könne wie bislang an den Tagen Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag stattfinden. Der Mittwoch soll dagegen zur Bewältigung der Bürokratie und zur Fortbildung genutzt werden. Die Versorgung von Akutfällen übernähme, wie z. B. an Wochenenden der ärztliche Bereitschaftsdienst (116 117).
Der Verband hebt hervor:
"1. Eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich mache den Beruf der Medizinischen Fachangestellten (MFA) attraktiver und Praxen wieder zu nachgefragten Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Aktuell leiden 75 Prozent der haus- und fachärztlichen Praxen unter dem Fachkräftemangel, da u. a. die Krankenkassen ausgebildete MFA mit deutlich höheren Gehältern abwerben. MFA haben bislang keinen staatlichen Corona-Bonus erhalten.
2. Im Hinblick auf Unterfinanzierung und Budgetierung des ambulanten Bereiches sei die Konzentration auf vier Tage zur Patientenversorgung ein wichtiger Beitrag zur wirtschaftlichen Praxisführung und Kostensenkung. Nicht zuletzt könnten Praxen durch den Schließtag auch einen Teil der Energiekostensteigerung abfangen, da sie – anders als die Kliniken – kein staatliches Hilfspaket empfangen.
3. Eine Vier-Tage-Woche sei familienfreundlicher und mache die Niederlassung attraktiver für junge Ärztinnen und Ärzte, speziell gegenüber der Anstellung im Krankenhaus. Für bereits Niedergelassene sei die Umstrukturierung eine Chance, aus dem „Hamsterrad“ auszusteigen. Jeder vierte bis jeder dritte Niedergelassene fühlt sich durch seine Arbeit ausgebrannt."
Dazu Stephanie Schreiber, 2. Vorsitzende im geschäftsführenden Vorstand des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V.:
"Wir unterstützen die Forderungen nach einer Vier-Tage-Arbeitswoche für MFA bei vollem Lohnausgleich 100-prozentig und möchten den Virchowbund einladen, diesen Vorschlag auch tarifvertraglich mit uns zu regeln. Der Beruf MFA würde dadurch attraktiver und familienfreundlicher. Allerdings muss das auch heißen, dass MFA wirklich nur vier Tage arbeiten und nicht am Mittwoch zur Erledigung der Bürokratie herangezogen werden.
Es ist ein Aufschrei der niedergelassenen Praxisteams, denn der Handlungsbedarf im ambulanten Gesundheitswesen ist größer denn je. Wer Flagge zeigen will, soll deshalb nicht nur mittwochs die Praxis schließen, sondern auch bei unserem Protesttag am 8. Februar 2023 in Berlin dabei sein und ein deutliches Zeichen in Richtung Politik senden: Für dringend mehr Wertschätzung für MFA und ZFA."
Virchowbund für Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich für MFA
Im Interview für die praxisnah-Ausgabe 1+2/2023 erklärt der Bundesvorsitzende des Virchowbundes Dr. Dirk Heinrich: "Als Verband bereiten wir unsere Mitglieder schon jetzt vor, wie sie die negativen Effekte bestmöglich abfedern können. Wir plädieren u. a. für eine Vier-Tage-Woche in den Praxen bei vollem Lohnausgleich für die MFA. Wir müssen unsere Leistungen der Vergütung anpassen, die Sprechzeiten reduzieren und unsere MFA durch attraktive Arbeitsbedingungen halten."Heute hat der Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V. (Virchowbund) die Arztpraxen dazu aufgerufen, den Praxisbetrieb auf eine Vier-Tage-Woche umzustellen. Die ambulante Versorgung durch niedergelassene Haus- und Fachärzte könne wie bislang an den Tagen Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag stattfinden. Der Mittwoch soll dagegen zur Bewältigung der Bürokratie und zur Fortbildung genutzt werden. Die Versorgung von Akutfällen übernähme, wie z. B. an Wochenenden der ärztliche Bereitschaftsdienst (116 117).
Der Verband hebt hervor:
"1. Eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich mache den Beruf der Medizinischen Fachangestellten (MFA) attraktiver und Praxen wieder zu nachgefragten Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Aktuell leiden 75 Prozent der haus- und fachärztlichen Praxen unter dem Fachkräftemangel, da u. a. die Krankenkassen ausgebildete MFA mit deutlich höheren Gehältern abwerben. MFA haben bislang keinen staatlichen Corona-Bonus erhalten.
2. Im Hinblick auf Unterfinanzierung und Budgetierung des ambulanten Bereiches sei die Konzentration auf vier Tage zur Patientenversorgung ein wichtiger Beitrag zur wirtschaftlichen Praxisführung und Kostensenkung. Nicht zuletzt könnten Praxen durch den Schließtag auch einen Teil der Energiekostensteigerung abfangen, da sie – anders als die Kliniken – kein staatliches Hilfspaket empfangen.
3. Eine Vier-Tage-Woche sei familienfreundlicher und mache die Niederlassung attraktiver für junge Ärztinnen und Ärzte, speziell gegenüber der Anstellung im Krankenhaus. Für bereits Niedergelassene sei die Umstrukturierung eine Chance, aus dem „Hamsterrad“ auszusteigen. Jeder vierte bis jeder dritte Niedergelassene fühlt sich durch seine Arbeit ausgebrannt."
Dazu Stephanie Schreiber, 2. Vorsitzende im geschäftsführenden Vorstand des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V.:
"Wir unterstützen die Forderungen nach einer Vier-Tage-Arbeitswoche für MFA bei vollem Lohnausgleich 100-prozentig und möchten den Virchowbund einladen, diesen Vorschlag auch tarifvertraglich mit uns zu regeln. Der Beruf MFA würde dadurch attraktiver und familienfreundlicher. Allerdings muss das auch heißen, dass MFA wirklich nur vier Tage arbeiten und nicht am Mittwoch zur Erledigung der Bürokratie herangezogen werden.
Es ist ein Aufschrei der niedergelassenen Praxisteams, denn der Handlungsbedarf im ambulanten Gesundheitswesen ist größer denn je. Wer Flagge zeigen will, soll deshalb nicht nur mittwochs die Praxis schließen, sondern auch bei unserem Protesttag am 8. Februar 2023 in Berlin dabei sein und ein deutliches Zeichen in Richtung Politik senden: Für dringend mehr Wertschätzung für MFA und ZFA."