27.6.2023 | aktuelle Meldung
Wir begrüßen die heutige Protestaktion der Kinder- und Jugendärzte und ihrer Praxisteams im Rems-Murr-Kreis. Auch in anderen Regionen ist die Situation inzwischen dramatisch. Durch die gesundheitspolitischen Entscheidungen der letzten Jahre und die fehlende Stärkung der niedergelassenen Arztpraxen ist die Versorgung der Patientinnen und Patienten gefährdet. Dies betrifft nicht nur die Kinder und Jugendlichen, sondern inzwischen die gesamte fachärztliche ambulante Versorgung.
Hier werden 90 Prozent aller Versicherten versorgt und es sind die Medizinischen Fachangestellten, die hier seit Jahren enorm belastet sind und die Folgen der politischen Entscheidungen ausbaden. Immer mehr MFA verlassen inzwischen bedingt durch die Überlastung, die fehlende Wertschätzung und die geringen Gehälter ihren Beruf. 46 Prozent der MFA, die an der Onlineumfrage im Frühjahr 2022 teilnahmen, haben mehrere Male im Monat und häufiger über einen Ausstieg aus dem Beruf nachgedacht. 2017 war es lediglich jede*r 5. MFA und schon damals war die Stressbelastung der MFA laut des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf vergleichbar mit anderen Gesundheitsberufen.
Wir fordern seit Beginn der Legislatur mehr Anerkennung und Wertschätzung für die MFA und bessere Rahmenbedingungen für ihre Arbeit. Statt Stärkung gab es nur Spargesetze, deren Folgen, wie die Änderungen bei der Neupatientenregelungen, zusätzlich belasten. Digitale Prozesse und Entbürokratisierung sind sehr wichtig, aber auch dafür brauchen die MFA sowohl zeitliche als auch personelle Ressourcen. Diese fehlen inzwischen flächendeckend, denn ihre Leistungen werden nicht adäquat honoriert.
Professor Andreas Ullmann, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag sieht im ZDF-Interview den dringenden Handlungsbedarf und befürwortet die Entbudgetierung aller ärztlichen Leistungen. Das ist richtig, aber es fehlt die Stärkung der MFA, die nur funktioniert, wenn auch deren Tarifsteigerungen vollumfänglich gegenfinanziert werden.
Mehr Studienplätze für die Medizin sind wichtig, aber mittelfristige Lösungen, wie z.B. die Förderung von Aufstiegsfortbildungen für MFA zu sozialpädiatrischen, haus- oder fachärztlichen Versorgungsassistenten können Versorgungslücken schließen und unseren Berufsangehörigen Perspektiven bieten. Denn vor allem im Bereich der Prävention und bei der Betreuung von multimorbiden Menschen besitzen MFA schon heute eine fundierte Erstausbildung und können sich gezielt qualifizieren. Insbesondere berufsbegleitend gibt es diverse anerkannte Fortbildungsmöglichkeiten und inzwischen Bachelorstudiengänge, wie Physician Assistant oder Primärmedizinisches Versorgungs- und Praxismanagement, mit denen MFA ihre Ärztinnen und Ärzte noch stärker entlasten können und die ambulante Versorgung sichergestellt wird. MFA sind eine wichtige Säule im ambulanten Gesundheitswesen und brauchen endlich die volle Aufmerksamkeit der Verantwortlichen in der Politik.
Kinderärzte protestieren
Kinderärztinnen und Kinderärzte aus dem Rems-Murr-Kreis sehen die Versorgung von Kindern in Gefahr. Deshalb werden heute alle Praxen bis auf eine Notversorgung wegen Streik geschlossen sein. Das ZDF berichtet darüber in einem Beitrag des ZDF-Morgenmagazins.Wir begrüßen die heutige Protestaktion der Kinder- und Jugendärzte und ihrer Praxisteams im Rems-Murr-Kreis. Auch in anderen Regionen ist die Situation inzwischen dramatisch. Durch die gesundheitspolitischen Entscheidungen der letzten Jahre und die fehlende Stärkung der niedergelassenen Arztpraxen ist die Versorgung der Patientinnen und Patienten gefährdet. Dies betrifft nicht nur die Kinder und Jugendlichen, sondern inzwischen die gesamte fachärztliche ambulante Versorgung.
Hier werden 90 Prozent aller Versicherten versorgt und es sind die Medizinischen Fachangestellten, die hier seit Jahren enorm belastet sind und die Folgen der politischen Entscheidungen ausbaden. Immer mehr MFA verlassen inzwischen bedingt durch die Überlastung, die fehlende Wertschätzung und die geringen Gehälter ihren Beruf. 46 Prozent der MFA, die an der Onlineumfrage im Frühjahr 2022 teilnahmen, haben mehrere Male im Monat und häufiger über einen Ausstieg aus dem Beruf nachgedacht. 2017 war es lediglich jede*r 5. MFA und schon damals war die Stressbelastung der MFA laut des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf vergleichbar mit anderen Gesundheitsberufen.
Wir fordern seit Beginn der Legislatur mehr Anerkennung und Wertschätzung für die MFA und bessere Rahmenbedingungen für ihre Arbeit. Statt Stärkung gab es nur Spargesetze, deren Folgen, wie die Änderungen bei der Neupatientenregelungen, zusätzlich belasten. Digitale Prozesse und Entbürokratisierung sind sehr wichtig, aber auch dafür brauchen die MFA sowohl zeitliche als auch personelle Ressourcen. Diese fehlen inzwischen flächendeckend, denn ihre Leistungen werden nicht adäquat honoriert.
Professor Andreas Ullmann, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag sieht im ZDF-Interview den dringenden Handlungsbedarf und befürwortet die Entbudgetierung aller ärztlichen Leistungen. Das ist richtig, aber es fehlt die Stärkung der MFA, die nur funktioniert, wenn auch deren Tarifsteigerungen vollumfänglich gegenfinanziert werden.
Mehr Studienplätze für die Medizin sind wichtig, aber mittelfristige Lösungen, wie z.B. die Förderung von Aufstiegsfortbildungen für MFA zu sozialpädiatrischen, haus- oder fachärztlichen Versorgungsassistenten können Versorgungslücken schließen und unseren Berufsangehörigen Perspektiven bieten. Denn vor allem im Bereich der Prävention und bei der Betreuung von multimorbiden Menschen besitzen MFA schon heute eine fundierte Erstausbildung und können sich gezielt qualifizieren. Insbesondere berufsbegleitend gibt es diverse anerkannte Fortbildungsmöglichkeiten und inzwischen Bachelorstudiengänge, wie Physician Assistant oder Primärmedizinisches Versorgungs- und Praxismanagement, mit denen MFA ihre Ärztinnen und Ärzte noch stärker entlasten können und die ambulante Versorgung sichergestellt wird. MFA sind eine wichtige Säule im ambulanten Gesundheitswesen und brauchen endlich die volle Aufmerksamkeit der Verantwortlichen in der Politik.