19.10.2023 | aktuelle Meldung

#Gesundheitskollaps verhindern - Protest in Thüringen

Die gemeinsame Initiative der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Apotheker und deren Teams in Thüringen #Gesundheitskollaps verhindern hat dazu aufgerufen, am 1. November vor dem Landtag in Erfurt gegen den Abbau der ambulanten Versorgung zu protestieren. Beteiligt sind die Gemeinschaft Gebietsärztliche Berufsverbände Thüringen, der Thüringer Hausärzteverband, die Landeszahnärztekammer Thüringen, die Kassenzahnärztliche Vereinigung, der Thüringer Apothekerverband, der Landesverband der Freien Berufe sowie unser Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf).

In einem gemeinsamen Schreiben an die Politiker*innen erklärt das Bündnis: "Die Bundesregierung bricht das mehrfach gegebene Versprechen, die flächendeckende ambulante Versorgung zu stärken. Damit gefährdet sie die ambulante medizinische, zahnmedizinische, psychotherapeutische und pharmazeutische Versorgung der Menschen in unserem Land. Gleichzeitig unterbreiten Regierung und gesetzliche Krankenkassen den Bürgerinnen und Bürgern unrealistische Leistungsversprechen. Dabei stellen sie noch nicht einmal genügend Finanzmittel und Ressourcen zur Verfügung, um überhaupt den gesetzlich vorgeschriebenen Versorgungsumfang zu erfüllen. Im Gegenteil: Die Mittel für die ambulanten Versorger werden trotz aller Hilferufe seit Jahren sogar verknappt und die ambulanten Versorgungsstrukturen damit sehenden Auges zerstört. Die ambulante Versorgung, auf die sich die Menschen millionenfach jeden Tag verlassen, steht längst vor dem Kollaps. So kann und darf es nicht weitergehen! Deshalb schlagen wir Alarm. Wir protestieren gemeinsam gegen diese gesundheitspolitische Geisterfahrt und setzen uns für die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten ein."

Die Aktion beginnt um 13.00 Uhr vor dem Thüringer Landtag in der Jürgen-Fuchs-Str. 1 in Erfurt.

vmf-Präsidentin Hannelore König wird für die Mitarbeitenden in den Apotheken, Arztpraxen und Zahnarztpraxen sprechen und auch auf die Situation in der Zahntechnik eingehen. Sie erklärt: "Die ambulante Versorgung wird von den politisch Verantwortlichen nicht wahrgenommen, weil sie bisher immer funktioniert hat. Jetzt hat sich die Situation aber geändert: Der Fachkräftemangel ist deutlich spürbar, die Belastung der dort Beschäftigten hat extrem zugenommen und die chronische Unterfinanzierung des Sektors hat ihre Grenzen erreicht. Ohne Unterstützung durch die Politiker*innen - auch in den Landesregierungen - wird sich das unmittelbar auf die Versorgung der Bevölkerung auswirken. Budgetierung vernichtet Arbeitsplätze in den Teams und gefährdet die ambulante Versorgung."

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