31.5.2024 | aktuelle Meldung

Fachkräftesituation im Gesundheitswesen vor dem Hintergrund begrenzter Ressourcen diskutiert

„Die Verknappung der Ressource Personal wird zu weiteren einschneidenden Veränderungsprozessen in der Patientenversorgung führen, die auch die Kooperationsformen von allen Gesundheitsfachberufen weiter verändern wird.“ Das sagte Dr. Ellen Lundershausen, Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, anlässlich der 36. Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen am 29. Mai 2024 in Berlin. „Ein vernetztes und ressourcenorientiertes Zusammenwirken aller Gesundheitsfachberufe ist nötiger denn je, um eine patientensichere Versorgung weiter sicherzustellen“, so Lundershausen weiter.

Daran knüpfte der Vorsitzende des Sachverständigenrates „Gesundheit & Pflege“, Prof. Michael Hallek, in seinem Vortrag an. „Der ineffiziente Einsatz der Ressource Fachkräfte im Gesundheitswesen muss gestoppt werden. Ein weiterer Anstieg der Fachkräfteanzahl allein wird die Probleme der Fachkräftesituation nicht lösen. Deshalb wird im SVR-Gutachten ein Maßnahmenbündel empfohlen, um den strukturell bedingten Engpässen entgegenzuwirken und die Ressource Fachkräfte im Sinne des Patientenwohls gezielter einzusetzen“, so Hallek weiter.

Dr. Tobias Maier vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) stellte die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit vor. Diese kommt zu dem Schluss, dass der Bedarf an und das Angebot von Gesundheitsberufen für rund 55 Berufe verlässlich aktualisierbar und prognostizierbar ist. „Das von uns vorgeschlagene Projektionskonzept wäre kompatibel mit den Projektionen im Rahmen des Fachkräftemonitorings für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und wäre angesichts seiner fachlichen Tiefe und Analysemöglichkeiten leistungsfähiger als alle bisherigen Monitoringstudien in Deutschland“. Er hofft, dass noch dieses Jahr der Projektstart gelingt, um im Herbst 2025 erste Ergebnisse präsentieren zu können.

Die Diskussion mit Expertinnen und Experten aus der Praxis machte insbesondere deutlich, dass nur eine kompetenz- und ressourcenorientierte Zusammenarbeit der Gesundheitsfachberufe im Gesundheitswesen die Effizienz der Patientenversorgung verbessern kann. Dadurch ließen sich Behandlungsprozesse vereinfachen und die Behandlungsqualität und -sicherheit erhöhen. Dies wäre auch ein wesentlicher Beitrag, um der zunehmenden Arbeitsverdichtung sowie risikobehafteten Schnittstellen, Informationsverlusten und Problemen in der Abstimmung im Rahmen von unterschiedlichen Versorgungssettings entgegenzuwirken.

Die Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. Hannelore König bedankte sich bei der 36. Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen bei Prof. Michael Hallek und den Sachverständigen für die detaillierte Analyse der Situation der Medizinischen Fachangestellten als zweitgrößte Berufsgruppe im Gesundheitswesen. "Wir unterstützen die vorgeschlagenen Maßnahmen, insbesondere zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zum Bürokratieabbau", erklärt die vmf-Präsidentin und verweist darauf, dass die Sachverständigen im Gutachten empfehlen, mögliche Wettbewerbsverzerrungen zwischen dem ambulanten und stationären Sektor zu prüfen. "Wir hoffen, dass die Bundesregierung die vorgeschlagenen Maßnahmen aufgreift und noch in dieser Legislatur umsetzt, denn bereits im Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition wurde die Stärkung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Gesundheitsberufe vereinbart. Auch die Forderung vom Sachverständigenrat zur Verbesserung der Datenlage zu den Beschäftigten im Gesundheitswesen wurde von den Teilnehmenden unterstützt, denn nur so können die knappen Ressourcen präzise eingeschätzt und effizienter eingesetzt werden."

Die vom Vorstand der Bundesärztekammer im Jahr 1989 initiierte Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen traf sich zu ihrer 36. Sitzung. Ziel dieser ständigen Einrichtung von über 40 Verbänden ist es, den Dialog und die interprofessionelle sowie sektorübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsfachberufen zu fördern und aktuelle gesundheitspolitische Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Berufsausübung zu beraten.

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