14.11.2024 | aktuelle Meldung
Die Experten begrüßten im Grundsatz den Gesetzentwurf zur Reform der ambulanten medizinischen Versorgung, sehen aber Bedarf für weitergehende Regelungen.
Der Einzelsachverständige Ferdinand Gerlach machte in der Anhörung mit Blick auf die zerbrochene Ampel-Koalition deutlich, dass eine Verabschiedung des Gesetzentwurfes überfällig sei: "Jeden Tag schließen Hausarzt- und Facharztpraxen. In zunehmend mehr Regionen ist die Not der Patientinnen und Patienten groß. Und die Stimmung in den Praxisteams ist schlecht. Man fühlt sich im Stich gelassen." Wenn jahrelang verschleppte Reformen, die weitgehend unumstritten seien, weiter aufgeschoben würden, vergrößerten sich die Probleme. Ein kompletter Neustart würde bedeuten, dass die angestrebten Regelungen erst 2026/2027 umgesetzt werden könnten. Gerlach forderte die Abgeordneten auf, zumindest unstrittige Regelungen zeitnah gemeinsam umzusetzen.
Der Hausärzteverband wies in der Anhörung auf die Notwendigkeit hin, die Budgetierung für Hausärzte aufzuheben. Die Lage sei prekär und dringlich. Viele Hausärzte seien schon älter und würden nicht noch jahrelang auf bessere Arbeitsbedingungen warten, sondern notfalls früher in den Ruhestand gehen. Die jetzigen Bedingungen seien zudem für die jüngere Generation abschreckend. Ohne die im Entwurf vorgesehene Entbudgetierung drohte die Versorgung insbesondere in ohnehin unterversorgten Gebieten noch schlechter zu werden.
"Als Interessenvertretung der MFA und ZFA in der ambulanten Versorgung sehen wir ebenfalls großen Handlungsbedarf für die Haus-, Facharzt- und Zahnarztpraxen", erklärte vmf-Präsidentin Hannelore König mit Blick auf die Anhörung. "Es ist dringend notwendig, den ambulanten Bereich - und damit die Situation der MFA und ZFA - jetzt zu stärken und nicht dem Wahlkampf zu opfern."
Sachverständige zur Reform im ambulanten Gesundheitswesen
Obwohl die Ampelkoalition der Vergangenheit angehört und SPD und Grüne keine Mehrheit mehr im Bundestag haben, fand am gestrigen Mittwoch die Anhörung zum Entwurf der Bundesregierung zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) statt. Anwesend waren zahlreiche Gesundheitsexperten, darunter vmf-Präsidentin Hannelore König. Zusätzlich lagen schriftliche Stellungnahmen vor.Die Experten begrüßten im Grundsatz den Gesetzentwurf zur Reform der ambulanten medizinischen Versorgung, sehen aber Bedarf für weitergehende Regelungen.
Der Einzelsachverständige Ferdinand Gerlach machte in der Anhörung mit Blick auf die zerbrochene Ampel-Koalition deutlich, dass eine Verabschiedung des Gesetzentwurfes überfällig sei: "Jeden Tag schließen Hausarzt- und Facharztpraxen. In zunehmend mehr Regionen ist die Not der Patientinnen und Patienten groß. Und die Stimmung in den Praxisteams ist schlecht. Man fühlt sich im Stich gelassen." Wenn jahrelang verschleppte Reformen, die weitgehend unumstritten seien, weiter aufgeschoben würden, vergrößerten sich die Probleme. Ein kompletter Neustart würde bedeuten, dass die angestrebten Regelungen erst 2026/2027 umgesetzt werden könnten. Gerlach forderte die Abgeordneten auf, zumindest unstrittige Regelungen zeitnah gemeinsam umzusetzen.
Der Hausärzteverband wies in der Anhörung auf die Notwendigkeit hin, die Budgetierung für Hausärzte aufzuheben. Die Lage sei prekär und dringlich. Viele Hausärzte seien schon älter und würden nicht noch jahrelang auf bessere Arbeitsbedingungen warten, sondern notfalls früher in den Ruhestand gehen. Die jetzigen Bedingungen seien zudem für die jüngere Generation abschreckend. Ohne die im Entwurf vorgesehene Entbudgetierung drohte die Versorgung insbesondere in ohnehin unterversorgten Gebieten noch schlechter zu werden.
"Als Interessenvertretung der MFA und ZFA in der ambulanten Versorgung sehen wir ebenfalls großen Handlungsbedarf für die Haus-, Facharzt- und Zahnarztpraxen", erklärte vmf-Präsidentin Hannelore König mit Blick auf die Anhörung. "Es ist dringend notwendig, den ambulanten Bereich - und damit die Situation der MFA und ZFA - jetzt zu stärken und nicht dem Wahlkampf zu opfern."