5. Axiom: Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär
Axiome sind Grundsätze, die keine Beweise brauchen und allgemein gültig sind.Paul Watzlawick, österreichischer Philosoph, Psychotherapeut und Kommunikations- wissenschaftler hat in seiner Wahlheimat Kalifornien zusammen mit anderen Wissenschaftlern interessante Kommunikationstheorien erstellt und darüber zahlreiche Schriften und Bücher veröffentlicht. Die so genannten „5 Axiome“ gehören dabei zu den Grundlagen.
5. Axiom: Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär
Paul Watzlawick teilt menschliche Kommunikation ein in eine symmetrische und in eine komplementäre und nennt hier die Begriffe „Gleichheit“ und „Unterschiedlichkeit“. In der symmetrischen Kommunikation sind die Gesprächspartner bemüht, ein Gleichgewicht, also „Augenhöhe“ herzustellen, so wie unter Freunden oder Partnern normalerweise üblich. Bei der komplementären Kommunikation stehen Verhaltensweisen der Partner in einer Rangordnung zu einem Ergänzungsverhältnis z.B. Lehrer – Schüler, Eltern – Kind.
Beispiel: Ein neuer Auszubildender im Labor braucht Anleitung und entsprechende Führung, um am Ende seiner Ausbildungszeit seine berufliche Handlungsfähigkeit zu erlangen. Hier wird die Kommunikation eher komplementär geführt: Die Ausbilderin oder der Ausbilder erklärt oder weist an und die oder der Auszubildende hört zu und fragt nach. Es herrscht eine klare Rollenverteilung. Die Herausforderung besteht darin, dass die Kommunikation am Ende der Ausbildungszeit allmählich symmetrischer wird, um den jungen Menschen nach der Ausbildung auf Augenhöhe ins Team zu integrieren.
Komplementäre Kommunikation wird z.B. in Partnerschaften toxisch, in denen einer Macht über den anderen gewinnen will. Auch Vorgesetzte, die hauptsächlich komplementär kommunizieren, machen sich bei ihren Beschäftigten nicht unbedingt beliebt. Führungskräfte sollten deshalb unbedingt ihren Kommunikationsstil reflektieren, um Mitarbeitende bei zunehmenden Fachkräftemangel im Unternehmen zu halten. Aber auch Mitarbeiter*innen profitieren, wenn sie ihr Kommunikationsverhalten dahingehend überdenken. Der Lohn dafür ist mehr „Selbstbewusstsein“ in diesem Sinne, weniger Konflikte am Arbeitsplatz und somit mehr Lebensqualität.
Viel Erfolg!