6. Transaktionsanalyse einfach erklärt: Varianten unterschiedlicher Ich-Zustände
Das Modell der TA kann gute Hinweise auf Störungen der Kommunikation liefern. Doch sind die Strukturen des Umfeldes meist wesentlich komplexer und können in dieser Serie nicht umfänglich berücksichtigt werden.Die unterschiedlichen Ich-Zustände variieren bei jedem Menschen je nach Stimmungslage, Umfeld, Anforderungen etc. Während einer Kommunikation können somit Gesprächspartner in selben oder in unterschiedlichen Ich-Zuständen kommunizieren. Die Kommunikation wird davon maßgeblich beeinflusst.
Reibungslos verläuft eine Kommunikation, wenn beide Partner im gleichen Ich-Zustand sind. Hier spricht man von einer komplementären Transaktion.
Beispiel: Du sollst eine vollverblendete Frontzahnbrücke innerhalb von 10 Tagen ohne Einprobe fertigstellen. Die Arbeitsunterlagen lassen jedoch zu wünschen übrig.
Du sprichst mit deinem Chef darüber.
Eltern-Ich zu Eltern-Ich: Ihr schimpft zusammen über den Behandler oder ihr macht euch gemeinsam Sorgen, ob er vielleicht im Alter nachlässig geworden ist.
Erwachsenen-Ich zu Erwachsenen-Ich: Ihr tauscht euch auf sachlicher Ebene aus, was genau nun zu tun ist, wer den Behandler wie anspricht oder ob eine Gerüsteinprobe die Lösung sein könnte.
Kind-Ich zu Kind-Ich: Ihr fühlt euch beide hilflos den Launen des Behandlers ausgesetzt. Das macht euch wütend, aber ihr seid euch einig, dass die Brücke dennoch nach Wunsch gefertigt werden soll.
In diesem Beispiel stimmt zwar die Kommunikation zwischen dir und deinem Chef, doch das eigentliche Problem lässt sich nur gemeinsam mit dem Behandler lösen.
Fortsetzung folgt