8. Transaktionsanalyse einfach erklärt: Kritk am Modell der Transaktionsanalyse
Häufig wird am Modell der Transaktionsanalyse kritisiert, dass die Persönlichkeit auf drei Ich-Zustände heruntergebrochen wird. Das wäre auch zu einfach gedacht, denn Menschen kommunizieren sehr komplex und manchmal auch versteckt. Schwierig wird es immer dann, wenn etwas anderes gesagt wird als gemeint ist.Wenn vermeintlich das Erwachsenen-Ich spricht, aber z.B. ein trotziger Unterton (Kind-Ich) dabei ist, dann ist ein Konflikt nicht weit.
Uns sollte stets bewusst sein, dass zu 93 Prozent nonverbal kommuniziert wird und somit versteckte Transaktionen neben Verwirrung auch Abwehr und Missstimmungen produzieren können.
Beispiel:
Eigentlich hast du schon Feierabend und dein Chef bittet dich noch um eine eilige Bruchreparatur. Du bist verärgert, weil das in dieser Woche schon das dritte Mal passiert. Doch du traust dich nicht, es deinem Chef klar zu sagen, dass du den Abend anders geplant hattest. Deshalb sagst du in genervtem Ton: „Ja, klar Chef, das mach ich doch gerne!“
Wenn sich dein Chef nun im Zustand des „Kritischen Eltern-Ich“ befindet, dann könnte er gereizt auf deinen Tonfall eingehen. Im „Fürsorglichen Eltern-Ich“ tätschelt er möglicherweise deine Schulter und legt dir einen Schokoriegel zur Belohnung hin. Aber vielleicht meint er das auch gar nicht so, sondern will dich nur manipulieren?
Diese Reaktion wird das grundsätzliche Problem also nicht beheben.
Aber wenn ihr beide im Zustand des Erwachsenen-Ich“ seid, dann versucht ihr eine Lösung zu finden, z.B. dass Reparaturen nur in absoluten Ausnahmefällen so eilig erledigt werden, ihr euch abwechselt etc., auf jeden Fall so, dass ihr beide zufrieden seid.
Fortsetzung folgt